Djokovic fürchtet im Endspiel Aufschläge von Kyrgios

Novak Djokovic fürchtet sich vor dem „unlesbaren“ Aufschlag seines Wimbledon-Finalgegners Nick Kyrgios. Zumindest, wenn man einem ehemaligen Mitglied seines Betreuerteams glaubt. Craig O’Shannessy, Strategiecoach auf der ATP-Tour, gab vor dem Endspiel am Sonntag (15.00 Uhr/live auf Sky) Einblicke in die Gedankenwelt des Serben. Dieser sei bei seinen beiden Niederlagen gegen Kyrgios 2017 auf der Suche nach Aufschlüssen am Holzweg gewesen. Djokovic bestätigte nun die drohende Gefahr.

Djokovic, der seinen 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier anstrebt, gilt als bester Rückschläger im aktuellen Tennis. Dennoch hat er höchsten Respekt vor Kyrgios‘ Aufschlägen. „Seine Bewegung ist so flüssig und einfach irrsinnig schnell. Er ist schwer zu lesen“, meinte der Serbe. Er erwarte ein äußerst enges Duell. „Kleine Unterschieden werden das Spiel entscheiden.“

Die Vergangenheit gibt ihm recht. 25 Asse im ersten Duell von Acapulco, 14 im zweiten in Indian Wells – „Showman“ Kyrgios machte Djokovic das Leben in den einzigen bisherigen Duellen der beiden denkbar schwer und entschied sie mit 6:4,7:6(3) bzw. 7:6(9),7:5 auch für sich. O’Shannessys Aufgabe sei es gewesen, den Aufschlag des Australiers zu analysieren. „Seine Beinarbeit, das Aufwerfen des Balles – alles, was Aufschluss darüber geben könnte, wohin er serviert“, berichtete O’Shannessy im australischen „Sydney Morning Herald“.

Alleine, es brachte nichts. „Novak war überzeugt, dass man daraus irgendetwas erkennen könne, aber wir haben einfach nichts gefunden“, wurde O’Shannessy zitiert. „Der Aufwurf ist beim weiten Aufschlag und dem Aufschlag in die Mitte exakt derselbe. Und weil Nicks Bewegung so schnell ist, ist sie unlesbar.“

„Novak fürchtet dieses Aufschlagspiel. Das ist offensichtlich, schließlich hat er Nick als den besten Aufschlagspieler bezeichnet, gegen den er je gespielt hat.“ Fast noch gefährlicher sei allerdings Kyrgios‘ zweites Service. „Das ist eine wohl noch größere Waffe, weil Nick das Selbstvertrauen und den Willen hat, Dinge zu verändern. Das macht kein anderer.“ O’Shannessys Prognose: „Er hat es wirklich drauf, Djokovic in Probleme zu bringen und es zu schaffen.“

(APA) / Bild: Imago