Dominic Thiem bringt Österreich im Davis Cup souverän in Führung

Graz (APA) – Ein Auftakt nach Maß ist Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem im Davis-Cup-Weltgruppen-Play-off gegen Australien gelungen. Der 25-jährige Niederösterreicher stellte am Freitag vor 6.000 Zuschauern auf der Messe Graz im Auftaktmatch gegen Jordan Thompson die 1:0-Führung her. Der Weltranglisten-Achte war gegen die ATP-Nummer 111 in 95 Minuten beim 6:1,6:3,6:0 völlig ungefährdet.

Im zweiten Einzel traf im Anschluss Dennis Novak auf den als Nummer eins der Gäste fungierenden Alex de Minaur. Der Sieger des Länderkampfs qualifiziert sich für die reformierte Davis-Cup-Weltgruppe 2019, auch der Verlierer ist diesbezüglich allerdings noch nicht aus dem Rennen.

Statt der Nummer 1 der Welt in New York nun gegen die Nummer 111, statt auf Hartplatz im Grand-Slam-Viertelfinale nun auf Sand im Davis Cup. Der Kontrast konnte im ersten Match seit dem großartigen Viertelfinale bei den US Open gegen Rafael Nadal (knappe Fünfsatz-Niederlage, Anm.) kaum größer sein. Doch Thiem hat die Erwartungshaltung vorerst erfüllt.

Thiem: „Ich war ein bisserl nervös“

„Es war alles komplett anders, aber ich habe versucht, dass ich daran anschließe, was ich in New York in den letzten zwei Matches gemacht habe. Das ist mir eigentlich gelungen“, zeigte sich Thiem nach dem sicheren Sieg zufrieden.

Thiem spielte sich nach etwas verhaltenem Beginn immer besser ins Match. Ab dem Break zum 3:1 wurden die Schläge des French-Open-Finalisten härter und präziser. So gelang Thiem ein zweites Break zum 5:1 und nach 31 Minuten hatte er Satz eins für Österreich in der Tasche. „Ich war ein bisserl nervös ganz am Anfang, aber mit dem ersten Break ist alles besser geworden. Am Schluss bin ich immer lockerer geworden und habe dann nur noch durchgezogen.“

Ein frühes Break zum 2:1 reichte Thiem, der allerdings bei 3:2 selbst nach zwei Doppelfehlern den ersten Breakball abwehren musste, letztlich zur 2:0-Satzführung nach nur 70 Minuten. Auch im dritten Satz war nach dem Serviceverlust von Thompson zum 0:2 schnell alles klar.

Thiem warnt vor De Minaur

„Ja, im zweiten Satz war es die einzige kurze Schwächephase mit zwei Doppelfehlern, wo er fast wieder drangekommen ist. Danach war das fast gegessen“, konstatierte Thiem. Er bescheinigte sich eine von Anfang bis zum Ende solide Leistung. 23 Winner, aber auch 32 unerzwungene Fehler bezeugen auch gewisse Schwächen.

Gegen De Minaur, gegen den Thiem am Sonntag im ersten Einzel (11.00 Uhr) spielen wird, wird es schwieriger haben. „Ich habe letztes Jahr in New York gegen ihn gespielt, da war er viel schwächer als jetzt. Er hat sich zu einem sehr guten Spieler entwickelt. Trotzdem glaube ich, dass er sich auf Hardcourt wohler fühlt.“ Thiems Rezept gegen den 19-jährigen Weltranglisten-38.: „Ihn mit hohen Spinbällen unter Druck setzen, weil er sich ab einer gewissen Höhe nicht mehr so gut fühlt.“

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