Österreichs Herren setzten Siegeszug bei EM fort

Jekaterinburg (APA) – Der zweite Finaleinzug von Österreichs Tischtennis-Herren ist zum Greifen nah. Im Gleichschritt stürmten die Topgesetzten Robert Gardos/Daniel Habesohn wie Stefan Fegerl mit seinem portugiesischen Partner Joao Monteiro ins EM-Halbfinale von Jakaterinburg. Nach dem Titel im Teambewerb sind damit zwei weitere Medaillen fix. Das Finale könnte nun sogar zu einer österreichischen Angelegenheit werden.

Den 4:2-Erfolg im Viertelfinale gegen die Russen Alexej Liwenzow/Michail Paikow mussten Gardos/Habesohn hart erkämpfen. Die Europameister von 2012 in Herning kamen nur schwer in die Gänge. „Wir haben nervös begonnen, im ersten Satz sind uns zu viele leichte Fehler unterlaufen“, analysierte Habesohn.

Nach dem Satzverlust zum Auftakt steigerte sich Österreichs Paradeduo aber von Satz zu Satz. „Der Ausgleich hat dann Selbstvertrauen gegeben, am Ende haben wir glaube ich hochverdient gewonnen“, sagte Habesohn. Der 36-jährige Gardos, der im Einzelbewerb am Samstag (13.30) noch die Chance auf sein drittes Edelmetall in Jekaterinburg hat, zeigte sich „sehr zufrieden“. Er räumte aber ein: „Die beiden Russen haben zum Glück nicht auf diesem hohen Niveau gespielt, auf dem wir sie erwartet haben.“

Noch am (heutigen) Samstag (18.15 Uhr/MESZ) standen die Halbfinalpartien auf dem Programm. Dort bekommen es Gardos/Habesohn gegen Alexander Schibajew/Kirill Skatschkow wieder mit einer russischen Paarung zu tun. Setzen die EM-Zweiten von Schwechat 2013 ihren Erfolgslauf fort, könnten sie im Finale möglicherweise Landsmann Stefan Fegerl mit dem Portugiesen Monteiro gegenüberstehen.

Dafür muss die österreichisch-portugiesische Überraschungspaarung freilich ebenfalls erst ihr Semifinale für sich entscheiden. In der Runde der besten acht setzten sich die beiden sensationell gegen die als Nummer zwei gesetzte deutsche Paarung Patrick Baum/Patrick Franziska in sechs Sätzen durch. Auch Team-Europameister Fegerl hat damit seine zweite Medaille sicher, für den 27-Jährigen ist es die erste im Doppel überhaupt – und eine überraschende noch dazu: „Wir hatten nie mit einer Medaille gerechnet“, gestand Fegerl.

Einfach „Spaß an der Platte haben“ hatte sich das Duo vor den Titelkämpfen vorgenommen, nun stehen sie im Halbfinale und zeichneten damit für die 35. Medaille mit ÖTTV-Beteiligung bei 34 EM-Turnieren verantwortlich. „Wir sind von Spiel zu Spiel besser geworden, die Medaille ist einfach unglaublich“, sagte Fegerl. Nun warten die als Nummer sechs gesetzten Schweden Kristian Karlsson/Mattias Karlsson.

(Schluss) med/zan