Dorfmeister über Remis im Wiener Derby: „Bringt uns nicht viel, bringt der Austria nicht viel“

Michaela Dorfmeister, Ex-Skirennläuferin und Mitglied des Rapid-Präsidiums, war am Montag bei „Dein Verein“ SK Rapid Wien zugeschaltet. Die zweifache Olympiasiegerin sprach mit Moderator Gerfried Pröll und Sky Experte Alfred Tatar über das 1:1 im Wiener Derby und vieles mehr. Hier sind ihre besten Aussagen:

…auf die Frage, wie es ihr mit dem 1:1 vom gestrigen Derby geht: „Ich glaube, alle waren nicht wirklich happy mit diesem Ergebnis. Vor allem von unserer Seite her waren zu viele Chancen da, die nicht verwertet worden sind. Bringt uns nicht viel, bringt der Austria nicht viel. Es ist jetzt nicht unbedingt etwas passiert, aber drei Punkte wären für uns ein Geschenk gewesen.“

…auf die Frage, ob sie jetzt, seit sie Präsidiumsmitglied ist, anders mitfiebert als früher: „Natürlich ein bisschen anders. Man ist mehr involviert in das ganze Geschehen, nachdem ich jetzt ungefähr ein Jahr bei dem Verein dabei bin und ein bisschen weiß, was im Hintergrund läuft, wo ich nicht gewusst habe, dass es so ein riesiger Komplex ist, was da für Gespräche im Hintergrund laufen und was man alles abklären muss, dass der Verein funktioniert. Natürlich fiebert man da jetzt anders mit. Seit ich da dabei bin, beziehungsweise seit mich mein Vater schon als Kind zu diesem Verein gebracht hat, ist es schon immer mein Herzensverein. Auch während meiner aktiven Zeit habe ich mich immer erkundigt, wie sie gespielt haben. Aber jetzt hat man natürlich mehr Bezug zu diesem Verein.“

…auf die Frage, was sie als ehemalige Spitzensportlerin einbringen kann: „Vorerst einmal hätte ich mich ins Training einbringen sollen, egal ob im mentalen Bereich oder speziell in der Ernährung, im Tagesablauf. Leider ist mir dann Corona in die Quere gekommen. Dadurch, dass die Spieler dann alle in einer Blase waren, wo wir nicht wirklich zu den Sportlern Kontakt aufnehmen haben können. Jetzt ist die Distanz gleich wie vorher, bevor ich ins Präsidium gekommen bin. Es ist ein bisschen schade, weil ich natürlich schon auch meine Position im Präsidium rechtfertigen möchte. Momentan ist es extrem schwierig, weil du mit niemandem Gespräche führen kannst, du kannst dich mit niemandem treffen, du kannst beim Training nicht dabei sein. Somit bin ich in dieser Situation fast ein wenig ausgeknockt. Ich glaube nämlich, dass man noch besser werden kann, wenn man auf die Einzelfaktoren wie Reha, den mentalen Bereich Rücksicht nimmt. Der Erfolg besteht aus sehr vielen Puzzlesteinen und wenn dann nicht alle Puzzlesteine passen, dann wir es schwierig, die Besten zu schlagen. Genau das wäre ja unser Ziel, in der Tabelle wieder einmal ganz oben zu stehen.“

…auf die Frage, ob die Nummer 1 in Österreich schon heuer möglich sei: „Ich denke, es wird schon noch eine Zeit dauern, dass wir auch Salzburg schlagen können. Wir können sie zwar schlagen, aber auf Dauer wird es momentan schon noch ein bisschen schwierig. Aber ich glaube an die Mannschaft. Vielleicht gibt es noch ein paar Ungereimtheiten bei der Passgenauigkeit, ein bisschen die Ideen fehlen mir noch beim Spiel. Aber da will ich mich gar nicht so viel einbringen. Da sagt man ja immer, dass sich die Frauen nicht auskennen, da halte mich lieber ein bisschen raus. Ich glaube schon, dass ich über die Zeit hinweg ein gewisses Auge bekommen habe, aber nichts gegen unsere Spezialisten, die da am Werken sind. Ich kann da nur, unter Anführungszeichen, als Frau und als Laie sprechen.“

…über das kommende Arsenal-Spiel: „Natürlich wäre ich auch dabei gewesen, aber leider ist es durch Corona ein bisschen zu umständlich. Daher bleibe ich zu Hause und werde von zu Hause aus die Daumen drücken. Arsenal wird wahrscheinlich mit der Reserve auflaufen, weil sie uns vielleicht wieder unterschätzen. Da wäre es dann schon einmal an der Zeit, die Chance zu nützen und auch solche Gegner einmal zu schlagen.“

…angesprochen auf einen möglichen Aufstieg in der Europa League: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie sind ja auch in einer halbwegs guten Ausgangssituation. Ich denke schon, dass es machbar sein sollte und es muss auch das erklärte Ziele sein.“