Duell um Platz eins: Rapid gegen Sturm Graz

Zum Auftakt der regulären Frühjahrssaison steht am Freitag (ab 18 Uhr live & frei-empfangbar auf Sky Sport Austria 1 sowie im Livestream) im Bundesliga-Duell zwischen Rapid und Sturm Graz Rang eins auf dem Spiel. Die gastgebenden Hütteldorfer würden die Spitzenposition mit einem Sieg einnehmen, Sturm Graz hätte den Platz an der Sonne schon bei einem Remis inne – zumindest bis Sonntag, wenn Red Bull Salzburg und der LASK ihre ersten Partien im neuen Kalenderjahr absolvieren.

Allerdings betonten beide Trainer im Vorfeld, der aktuellen Tabellensituation keine große Priorität einzuräumen. So meinte etwa Rapids Dietmar Kühbauer: „Platz eins nach 32 Runden, das unterschreibe ich. Nach 13 ist es nur eine Momentaufnahme, aber ist natürlich ist es unser Ziel, am Freitag Erster zu sein.“

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Ähnlich äußerte sich Sturm-Betreuer Christian Ilzer. „Der erste Platz hat derzeit keine große Relevanz, weil jeder Punkt, den wir jetzt holen, halbiert wird. Entscheidend wird es dann in den zehn Finalrunden der Meistergruppe, wenn es wirklich um die Preisverleihung geht. Da ist Erntezeit, da muss man da sein.“

Ilzer hatte bereits am Mittwoch vermutet, dass die lange Sperre von Taxiarchis Fountas wegen dessen Spuckaffäre Unruhe bei Rapid zur Folge haben könnte – eine Darstellung, der Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic vehement widersprach. „Bei uns gibt es definitiv keine Unruhe. Wir sind sehr gefestigt als Mannschaft und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen, egal, was passiert.“

Auch für Barisic spielt die Leaderposition im Moment nur eine untergeordnete Rolle. „Ich hoffe, die Mannschaft ist in der Lage, die Tabellensituation wegzuwischen und sich nur auf dieses Spiel zu konzentrieren“, sagte der Sportchef, der Rapids kurze Winter-Vorbereitung ebenso wie Kühbauer als zufriedenstellend bewertete.

Kapitän Dejan Ljubicic steht nach auskurierter Sprunggelenksverletzung wieder zur Verfügung, einige Hütteldorfer Profis haben ihre Wehwehchen vom vergangenen Herbst auskuriert. Vom Profikader fehlen nur noch die im Aufbautraining befindlichen Philipp Schobesberger und Christopher Dibon.


Die aktuelle Personallage sorgt bei Kühbauer für Zuversicht, dafür stimmen den Burgenländer die starken Sturm-Auftritte im Herbst nachdenklich. „Wenn sie fünf Tore in zwölf Spielen bekommen, zeigt das, dass ihr Spiel gegen den Ball wunderbar funktioniert. Sie überlassen dem Gegner meistens das Spiel und versuchen, aus Umschaltsituationen Tore zu erzielen“, erklärte der Rapid-Coach. Daher müsse man „clever an die Sache herangehen“.

Nicht in die Karten blicken ließ sich Kühbauer in der Frage, wer im Frühjahr als Rapids Einsergoalie fungieren wird. Anwärter sind Paul Gartler, der zuletzt einen Stammplatz hatte, und Ex-ÖFB-Teamkeeper Richard Strebinger. Die Entscheidung werde von Tormanntrainer Jürgen Macho getroffen, verkündete Kühbauer.

Keine Torhüter-Diskussion gibt es bei Sturm. Jörg Siebenhandl rettete den Grazern am Sonntag beim 0:0 im Nachtragsspiel auswärts gegen den WAC unter anderem dank eines gehaltenen Elfmeters einen Punkt, der 31-Jährige ist bereits seit 544 Pflichtspiel-Minuten unbezwungen. Auf den von Christian Gratzei im Jahr 2009 aufgestellten Club-Rekord fehlen nur noch 58 Minuten.

Ilzer nannte die Gründe für die defensive Stabilität. „Die Verteidigungsarbeit beginnt schon mit dem Stürmer. Wir leben das im Kollektiv gut, brauchen dafür auch viel Training und haben natürlich einen Jörg Siebenhandl, der in bestechender Form ist.“

Ilzer über das „absolute Spitzenspiel“

Das Kräftemessen mit Rapid bezeichnete Ilzer als „absolutes Spitzenspiel und Traditionsduell im österreichischen Fußball. Wir fahren mit dem klaren Vorsatz raus, das Spiel zu gewinnen. Aber Rapid hat eine Klassemannschaft, wir werden einen Top-Tag brauchen, doch den trauen wir uns zu“, erklärte Ilzer. Sein Team hat aus den jüngsten sieben Pflichtspielen sechs Siege und ein Unentschieden geholt und ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen.

(APA)

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