Durchatmen bei Werder nach 4:1 – Junuzovic trifft

K.o.-Schlag für Hannover 96, Befreiungsschlag für Werder Bremen: Ausgerechnet im Weserstadion, seinem alten „Wohnzimmer“, hat sich die Lage von 96-Trainer Thomas Schaaf und seinem neuen Team im Abstiegskampf dramatisch verschärft. Nach der 1:4 (1:2)-Niederlage im Nordderby ist der Klassenerhalt für die Niedersachsen in fast schon unerreichbare Ferne gerückt.

Die Hanseaten hingegen können nach dem ersten Heimsieg seit August vergangenen Jahres ein wenig durchatmen. Auch Coach Viktor Skripnik sitzt nach dem wichtigen „Dreier“ in der 50. Bundesliga-iziartie seiner Trainerkarriere wieder fester im Sattel.

Mit seinem 100. Bundesligator für die Gastgeber war Claudio Pizarro maßgeblich am verdienten Sieg der Grün-Weißen beteiligt. In der 26. Minute baute der Peruaner mit einem sehenswerten Schuss in den Torwinkel die Bremer Führung durch Fin Bartels (18.) aus.

Torjäger Pizarro jagt Marco Bode

Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang Adam Szalai per Abstauber der Anschlusstreffer, ehe Theodor Gebre Selassie in der 56. Minute mit einem Schrägschuss den alten Abstand wiederherstellte. Für den Endstand sorgte Zlatko Junuzovic (67.) mit einem verdeckten Flachschuss.

Nach 41 Jahren als Spieler und Trainer in Bremen wurde Schaaf von den 42.100 Zuschauern in der ausverkauften Arena überaus freundlich mit viel Beifall begrüßt. Der beliebte Fußball-Lehrer bedankte sich dafür via Sky für diesen Empfang: „Das ist wunderschön und zeigt, dass man einiges gut gemacht hst.“

Seine neue Mannschaft allerdings hatte vom SV Werder keine Schonung zu erwarten. Die Platzherren übernahmen von der ersten Minute an das Kommando auf dem Rasen und ließen die Hannoveraner kaum zur Entfaltung kommen. Mehr als eine halbe Stunde lang war es eine mehr als einseitige Begegnung, danach fand der Tabellenletzte besser in die Begegnung, auch die 4000 mitgereisten Fans machten sich erstmals bemerkbar.

Das Gegentor in der 45. Minute hatten die Bremer auch nach dem Seitenwechsel noch nicht völlig verdaut. Weiterhin erarbeiteten sie sich Feldvorteile, doch die Konter der „Roten“ wurden nun phasenweise zielstrebiger.

Kenan Karaman hätte in der 54. Minute ausgleichen können, 120 Sekunden später indes sorgte Gebre Selassie für die Vorentscheidung. Danach war das Match gelaufen, der Widerstand der Hannoveraner weitgehend gebrochen.

Die Torschützen Gebre Selassie und Pizarro, dem sein elfter Saisontreffer gelang, waren vier Tage nach dem Bremer 4:1-Sieg in Leverkusen erneut die herausragenden Akteure beim ehemaligen Europapokal-Gewinner. Hiroshi Kiyotake war dank seiner Übersicht noch bester 96-Spieler.

SID af jz