EBEL: Fernduelle um Tabellenführung

In der fünften Runde der Erste Bank Eishockey Liga haben gleich mehrere Teams im Fernduell die Chance die Spitze der Tabelle zu erklimmen. Die besten Karten dabei haben die UPC Vienna Capitals, die mit einem Punkt Vorsprung auf das Verfolgertrio ins Rennen starten. Für die Caps geht es gegen den noch sieglosen HC Orli Znojmo. Das Verfolgertrio wird von dem EHC LIWEST Black Wings Linz angeführt, die beim HDD Olimpija Ljubljana eine längere Auswärtsspielserie starten.

Ebenfalls bei neun Punkten hält der EC Red Bull Salzburg, die nach ihrer ersten Niederlage in der letzten Runde, gegen den punktegleichen HC TWK Innsbruck wieder einen vollen Erfolg landen möchten. Auf den „Lauerpositionen“ befinden sich die Moser Medical Graz 99ers und Fehervar AV 19, die im direkten Duell mit einem Erfolg den Anschluss an die Spitze halten wollen. Diesen möchte auch der EC VSV, nach zuletzt zwei Niederlagen in der Serie, wiederherstellen. Dazu benötigt es einen Erfolg gegen HCB Südtirol Alperia.

CAPS UM TABELLENFÜHRUNG

Während die UPC Vienna Capitals die Tabellenführung behaupten wollen, geht es für den HC Orli Znojmo um den ersten Sieg in der noch jungen Saison. Lediglich einen Punkt in vier Spielen, konnte der Vizemeister bisher erspielen, doch gegen die Caps wird die Aufgabe nicht unbedingt leichter. Die Wiener sind das einzige ungeschlagene Team nach vier Runden. Zwei Overtime-Erfolge stehen zwei vollen Erfolgen gegenüber. Headcoach Serge Aubin freut sich zwar über die Tabellenführung, sieht allerdings auch eine Gefahr dahinter „Jetzt wo wir Tabellenführer sind, will sicher jedes Team seine beste Leistung gegen uns zeigen. Znojmo wird bereit sein und es liegt an uns, dass wir den Kampf annehmen. Znojmo ist zwar noch sieglos, aber wir sprechen hier von einer Mannschaft die vergangene Saison im Play-off-Finale gestanden ist. Wir haben Respekt und ich rechne auch mit einem Spiel voller Emotionen – immerhin ist das Duell, aufgrund der geographischen Nähe, so etwas wie ein Derby.“

Als besonders guter Griff in der Offseason erwies sich für die Wiener bisher die Verpflichtung des Kanadiers Riley Holzapfel. Mit fünf Toren und drei Assits führt er nach der vierten Runde die Torschützenliste sowie die Scorerliste an. Bei den Tschechen läuft es zu Beginn der Saison noch nicht ganz rund. Ganz im Gegenteil zum Start der vergangenen Saison, als sie bei den ersten sieben Spielen noch sechs volle Erfolge landen konnten. Das einzige Spiel verloren sie damals übrigens gegen die Capitals – und das relativ deutlich mit 1:7. Gegen die Wiener taten sich die Adler die gesamte letzte Saison sehr schwer, lediglich einen Erfolg konnte Znojmo in sechs Begegnungen landen.

In der vergangenen Runde konnten die Wiener dem amtierenden Meister die erste Saisonniederlage zuführen und sich somit zwischenzeitlich an die Tabellenspitze setzen. Die Tschechen fuhren gegen Bozen zumindest ihren ersten Punkt in der noch jungen Saison ein.

LINZ STARTET ROADTRIP

In den kommenden fünf Tagen warten auf die Linzer nicht weniger als drei Auswärtsspiele. Den Start machen die Black Wings zu Gast bei HDD Olimpija Ljubljana. Die Linzer haben früh in dieser Saison ihren Rhythmus gefunden und die letzten drei Spiele für sich entscheiden können, kurzzeitig bedeutete dies auch die Tabellenführung, ehe sie von den Caps durch das Nachtragsspiel abgelöst wurden. Ljubljana musste zum Saisonauftakt drei Niederlagen en-suite hinnehmen, ehe ihnen der vergangenen Runde ein Overtime-Erfolg über die Innsbrucker Haie gelang. Dieser Erfolg gab den Drachen und Goalie Jeff Frazee wieder einen Motivationsschub. „Der Sieg über Innsbruck war sehr wichtig für uns. Linz wird ein weiterer großer Test für uns. Sie haben seit Jahren ein sehr gutes Team. Wir hoffen, dass wir auf unseren letzten Sieg weiter aufbauen können.“

Die Linzer haben eine durchaus gute Bilanz gegen die Slowenen, konnten sie doch in den letzten drei Jahren zehn von zwölf Partien für sich entscheiden. Doch viele dieser Siege, gerade in der vergangenen Saison in Ljubljana, waren hartumkämpfte offene Begegnungen.

Ljubljana hatte in den bisherigen Spielen vor allem Probleme mit dem Penalty-Killing. Nur 66,7% der gegnerischen Überzahlspiele überstehen sie torlos. Ein Problem mit Überzahlspielen hatten zuletzt auch die Linzer, allerdings mit ihren eigenen. Kassierten sie doch in der letzten Begegnung zwei short-handed Tore ihres Gegners. Dafür funktioniert das Verwerten der eigenen Chancen bisher tadellos. In den bisherigen vier Spielen gelangen ihnen die zweitmeisten Tore – und verwerten 13,71% ihre Torschüsse, nur die Haie trafen bislang noch hochprozentiger.

DUELL UM DEN ANSCHLUSS ZUR SPITZE

Sowohl die Moser Medical Graz 99ers als auch Fehervar AV19 haben einen passablen Saisonstart hingelegt und liegen nach vier Spielen nur einen vollen Erfolg hinter der Tabellenspitze. Graz landete bereits volle Erfolge über Dornbirn und Villach, lediglich gegen den Tabellenführer aus Wien konnten sie keine Punkte mitnehmen. Ähnlich sieht es bei Fehervar aus, die gar erst eine Niederlage gegen den KAC hinnehmen mussten. Dann folgten drei Erfolge en-suite. In der vergangenen Saison entschied Fehervar vier von sechs Spiele gegen die 99ers für sich.

Beide Teams haben bisher einen hervorragenden Job im Penalty-Killing gemacht. Deutlich über 90% der Powerplays überstehen beide Teams ohne Tor. Diese Quote beizubehalten, kann für den Erfolg dieser Begegnung nicht unwichtig sein – führen doch beide Teams mit 17 – 23 Strafminuten pro Begegnung diese Negativstatistik an. Disziplin sieht auch der Headcoach von Fehervar Benoit Laporte als Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen sehr diszipliniert spielen, Graz hat ein sehr talentiertes Team mit 3 guten Einzelspielern. Wenn wir einen Punkt mitnehmen möchten, müssen wir noch disziplinierter spielen. Wir sind noch mitten in unserer Entwicklung und noch nicht dort wo wir hinwollen, aber auf einen guten Weg.“ In Sachen Disziplin ist sich Laporte mit seinem Gegenüber Ivo Jan einig „Mit Graz kommt ein weiterer schwerer Gegner zu uns. Sie sind ein eisläuferisch starkes und geduldiges Team. Für uns wird es enorm wichtig sein über 60 Minuten diszipliniert zu spielen.“

HAIE FORDERN SALZBURG

Der HC TWK Innsbruck verbuchte einen äußert erfolgreichen Saisonstart. Bisher konnten die Tiroler noch in jedem Spiel Punkte mitnehmen, die ersten drei Spiele wurden gar gewonnen, ehe sie sich in der Overtime gegen Ljubljana geschlagen geben mussten. „Es war ein ganz schweres Spiel, vor allem aber eine große Lektion für uns als Mannschaft. Das wird uns als Team weiterbringen.“ Haie-Kapitän Tyler Spurgeon sah in der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen Ljubljana nicht unbedingt einen Beinbruch. „Wir haben gut begonnen, jeder Punkt den wir jetzt mitnehmen können wird uns helfen. Das ist schön für den ganzen Verein. Wir haben aber noch einen weiten Weg vor uns. Wir dürfen nicht lockerlassen“, so Spurgeon, der in den ersten vier Begegnungen bereits sieben Scorerpunkte erzielte.

Mit dem EC Red Bull Salzburg wartet nun der erste richtige Kracher auf das Überraschungsteam. Im letzten Spiel mussten die Mozartstädter gegen die Caps ihre erste Niederlage der Saison einstecken und wollen nun so schnell wie möglich auf die Siegerstraße zurück. Die Lehren hat Headcoach Greg Poss aus der ersten Niederlage bereits gezogen „Wir waren von Anfang an nicht Zweikampfstark genug und haben zu viele einfache Fehler gemacht. Wir haben erst die letzten sechs Minuten mit der richtigen Intensität gespielt. Diese Intensität müssen wir gegen Innsbruck über das gesamte Spiel zeigen, das ist die Lehre, die wir mitnehmen müssen.“

VSV WILL ZURÜCK AUF DIE SIEGERSTRASSE

Der EC VSV verbuchte mit zwei deutlichen Siegen einen guten Saisonstart, doch dann setzte es zwei Niederlagen für die Villacher. Der HCB Südtirol Alperia kam nach zwei Niederlagen zum Auftakt zuletzt etwas besser in Schwung und konnte durch einen Shoot-Out Sieg und eine Shoot-Out Niederlage zuletzt die ersten drei Punkte einsammeln. Nach diesen langen Auswärtsreisen nach Wien und Znojmo, sollen gegen den EC VSV die ersten Punkte in der Heimhalle her. Daniel Frank weiß bereits wo angesetzt werden muss, damit dies klappen kann. „Nach langen Auswärtsfahrten endlich wieder daheim gegen Villach. Es wird sicher ein schwieriges Spiel, Villach hat auch heuer wieder eine starke Truppe zusammen, wir müssen gewisse Kleinigkeiten besser machen, besser defensiv arbeiten, die wenigen Chancen besser nützen. Dann hoffe ich, dass wir den ersten Heimsieg dieser Saison feiern werden.“

In der vergangenen Saison konnte in allen vier Aufeinandertreffen jeweils das Heimteam gewinnen. Für beide Teams gilt es sicherlich die Chancenauswertung 4 wieder etwas nach oben zu schrauben. Mit nur knapp über 10% scoring efficiency rangieren die beiden Teams auf den letzten beiden Plätzen in dieser Wertung. Die Villacher verloren die letzte Begegnung trotz deutlichem Chancenplus mit 1:4. Stefan Bacher vom VSV sieht vor allem in der Aggressivität vor dem Tor die größte Problematik. „Bozen hat wie jedes Jahr ein starkes Team, wir müssen wir wieder darauf achten defensiv besser zu spielen und aggressiver zum gegnerischen Tor gehen.“

Erste Bank Eishockey Liga, 5. Runde:

Fr, 30.09.2016, 18.30: HC Orli Znojmo – UPC Vienna Capitals Referees: LEMELIN, SIEGEL, Nagy, Soos

Fr, 30.09.2016, 19.15: HDD Olimpija Ljubljana – EHC Liwest Black Wings Linz Referees: GRUBER, PIRAGIC, Angerer, Ettlmayr

Fr, 30.09.2016, 19.15: Moser Medical Graz 99ers – Fehervar AV 19 Referees: GAMPER, SMETANA, Kasper, Paradatscher

Fr, 30.09.2016, 19.15: HC TWK Innsbruck ‚Die Haie‘ – EC Red Bull Salzburg Referees: BULOVEC, KIMMERLY, Schauer, Seewald

Fr, 30.09.2016, 19.45 HCB Südtirol Alperia – EC VSV Referees: NIKOLIC, ZRNIC, Sparer, Zgonc

 

Beitragsbild: GEPA Pictures