Eigentor-Flut, Elfmeter-Fehlschüsse und viele Tore: Die Zahlen zur EM-Gruppenphase

Viele Eigentore, reichlich Elfmeter-Fehlschüsse und ein Tor-Schnitt, der Hoffnung auf mehr Treffer als bei der EM 2016 macht. Nach der Gruppenphase gibt es bei der Fußball-Europameisterschaft einige Auffälligkeiten.

Das für die meisten Fans spektakulärste Tor war das des Tschechen Patrik Schick, der beim 2:0 gegen Schottland aus mehr als 45 Metern das EM-Tor aus der größten Distanz erzielte. Auch der Außenrist-Schlenzer von Luka Modric beim 3:1 Kroatiens in Schottland gehört schon jetzt zu den EM-Höhepunkten. Das bisher kurioseste Eigentor geht auf die Kappe des slowakischen Torwarts.

EIGENTOR-FLUT: Auf die Steigerung dieses Rekordes hätten alle Beteiligten liebend gern verzichtet. Achtmal landeten Bälle in der Gruppenphase dieser EM im eigenen Netz! Deutschland profitierte beim 4:2 gegen Portugal gleich von zwei Eigentoren der Portugiesen – ein Novum in der EM-Geschichte. Zum Vergleich: Bei der EM 2016 in Frankreich gab es im gesamten Turnier nur drei Eigentore.

ELFMETER-FEHLSCHÜSSE: 14 Mal liefen die Schützen vom Punkt an – acht Mal landete der Ball im Netz. Als besonders wenig treffsicher erweist sich bisher Spanien: zwei Versuche, kein Tor. Bei der EM in Frankreich verschossen nur der Deutsche Mesut Özil und beim 0:0 gegen Österreich der Portugiese Cristiano Ronaldo, der diesmal schon drei Versuche versenkte. Acht Strafstöße – ohne Elfmeterschießen – wurden 2016 im gesamten Turnier verwandelt.

TOR-SCHNITT: In 36 Spielen fielen 94 Tore, das macht einen Schnitt von 2,6 Treffern pro Spiel. In der Gruppenphase 2016 durften die Fans nur 1,92 Treffer pro Partie bejubeln. Inklusive K.o.-Runde wurde diese Bilanz dann auf 2,1 gesteigert, 108 Tore in 51 Spielen.

TORJÄGER: Cristiano Ronaldo ist mit insgesamt 14 Toren der Rekordtorschütze bei EM-Endrunden. Die Rangliste der aktuellen Torschützenliste führt Portugals Superstar mit fünf Treffern an. Je drei Tore haben Emil Forsberg (Schweden), Robert Lewandowski (Polen), Romelu Lukaku (Belgien), Patrik Schick (Tschechien) und Georginio Wijnaldum (Niederlande) auf dem Konto.

JUNG IST IN: Jude Bellingham freute sich bei den Engländern über sein Debüt mit 17 Jahren und 349 Tagen beim 1:0 zum Auftakt gegen Kroatien. Damit war der Profi von Borussia Dortmund zumindest für ein paar Tage der jüngste Spieler einer EM. Kacper Kozlowski aus Polen löste Bellingham aber schon wieder ab. 17 Jahre und 246 Tage war er gerade mal alt, als er am Samstag gegen Spanien eingewechselt wurde. Jamal Musiala avancierte am Mittwoch beim 2:2 Deutschlands gegen Ungarn mit 18 Jahren und 117 Tagen zum jüngsten deutschen Turnierspieler.

HEIMVORTEIL (FAST) DAHIN: Das mit dem Heimspiel ist ja eh so eine Sache bei einer EM in elf Ländern und dann noch angesichts meist herrschender Zuschauer-Beschränkungen. Jedenfalls gab es bisher bei 23 Partien mit einer Mannschaft im eigenen Land elf Siege. Fünfmal trennten sich die Gastgeber vom Gegner mit einem Remis, siebenmal verloren sie sogar.

(APA) / Bild: Imago