Europacup-Reform: Rapid präsentiert neue Vorschläge

Die anstehende Reform des Europacups ab dem Jahr 2024 bleibt ein großes Thema. Nun gab auch der SK Rapid Wien weitere Details zu möglichen Änderungen preis.

Raphael Landthaler, Direktor für Finanzen und Organisationsentwicklung beim SK Rapid Wien, sprach via „Rapid TV“ über den derzeitigen Stand der Reform sowie die Hintergründe der Änderungen.

Demnach werde nach der Ausweitung auf drei Bewerbe ab 2021 die Struktur des Europacups weiter verändert. Da der Rahmenterminplan über 2024 hinaus nicht feststeht, könnte es folglich zu größeren Änderungen kommen, was den Saisonablauf betrifft. Thema ist daher auch ein früherer Start der CL-Saison. Die Vision der Reform sei laut Landthaler „eine gute Lösung für zukünftige Herausforderungen“. Bis zum Jahresende soll ein endgültiger Beschluss feststehen.

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Konkret soll die Champions League ab 2024 weiter 32 Teams umfassen. Diese sollen aber in vier Achtergruppen aufgeteilt werden und damit weitaus mehr Spiele absolvieren. Die besten 24 Mannschaften sollen darüber hinaus für die nächste CL-Saison fix qualifiziert sein – eine umfassende Qualifikation würde damit der Vergangenheit angehören. Was auf den ersten Blick wie ein Bonus für Teams großer Ligen aussieht, ist für Landthaler auch ein Vorteil für kleinere Ligen.

Als Beispiel dienen hierfür Ajax Amsterdam und Atalanta Bergamo. Während Ajax als Vorjahres-Halbfinalist und niederländischer Meister zwei Qualifikationsrunden für die CL-Teilnahme überstehen muss, hat CL-Neuling Atalanta als italienischer Liga-Vierter den Startplatz bereits sicher. „Atalanta profitiert dabei von historischen Erfolgen“, sagt Landthaler, der einer Europacup-Taskforce der European Club Association (ECA) angehört.

Weitgehend unverändert soll die Europa League als zweithöchste Spielklasse bleiben: 20 Teams sollen sich über die nationalen Ligen für den Bewerb qualifizieren, die besten vier EL-Teams sollen zudem in die CL aufsteigen dürfen.

Regionale Einteilung kehrt wohl zurück

Der künftige dritte europäische Bewerb, der derzeit unter dem Arbeitstitel „Europa League 2“ fungiert, wird abermals reformiert. Die Anzahl der Teilnehmer soll von 32 auf 64 Starter verdoppelt werden. Eine regionale Einteilung soll den Bewerb übersichtlich halten.

Ein Vorschlag von Rapid hat hierbei eine bevorzugte Einteilung in vier regionale Gruppen ergeben – mit österreichischen Vertretern in der „Conference West“. Damit würden nationale Teilnehmer unter anderem auf spanische und französische Teams treffen. Die je vier Conferences-Sieger qualifizieren sich zudem für die Europa League. Dieses Modell ist allerdings explizit das Ergebnis einer Analyse des Vereins und wurde bislang nicht von der UEFA bestätigt.

Quelle: Screenshot/ tv.skrapid.at

Eine regionale Einteilung wurde darüber hinaus bereits im bis 2008 ausgetragenen UI-Cup verwendet. Damals wurden die Europacup-Starter in drei regionale Gruppen eingeteilt, Österreichs Teams spielten in der damaligen mitteleuropäischen Gruppe, welche von Frankreich bis Kasachstan reichte.

Beitragsbild: GEPA.