FA-Cup: VAR entgeht Regelverstoß des Schiedsrichters

London (APA/dpa) – Der missglückte Einsatz des Videoschiedsrichters im Wiederholungsspiel des englischen FA-Cups zwischen Tottenham Hotspur und Drittliga-Schlusslicht Rochdale hat in England viel Ärger verursacht. Die Partie im Wembley-Stadion wurde von zahlreichen Unterbrechungen durch den Video-Assistenten (VAR) geprägt, die dann erst recht eine falsche Entscheidung brachten.

So entging dem Video-Assistenten beispielsweise ein Regelverstoß des Unparteiischen, der nach einem verwandelten Elfmeter von Tottenhams Son Heung-min wegen eines verzögerten Anlaufs zu Unrecht auf indirekten Freistoß für Rochdale entschieden hatte. „Die erste Hälfte war ein bisschen peinlich für alle“, resümierte Spurs-Coach Mauricio Pochettino.

„Fußball ist ein Spiel der Emotionen und wir müssen aufpassen, dass wir das nicht kaputtmachen“, warnte Pochettino. „Wenn wir nach einem Tor nicht jubeln können, weil wir zwei Minuten auf die Entscheidung warten, kaufe ich dann noch ein Ticket?“

„Glücklicherweise hat es den Gastgebern nicht den Abend ruiniert“, schrieb BBC Sport. Andere britische Medien übten schärfere Kritik. Die Zeitung „Independent“ sprach nach dem Spiel von einem „grotesken Abend“ und einer „VAR-Farce“. Und „The Telegraph“ schrieb: „Wenn das ein Ausblick auf die Zukunft war, wenn die Maschinen übernehmen und nichts mehr dem Zufall überlassen wird, dann können Fußballfans auch ihr Geld sparen und die Roboter machen lassen“. In Wembley machten sie ihrem Ärger schon mit lautstarken Buhrufen Luft.

Noch befindet sich der VAR im englischen Profi-Fußball in einer Testphase. Wenn es nach dem Spurs-Trainer geht, soll das vorerst so bleiben. „Ich denke, wir sind uns alle einig, nachdem wir das Spiel heute gesehen haben, dass es für die nächste Saison vielleicht zu früh kommt.“

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