Federer geknickt: „Diese Niederlage tut mir sehr weh“

Der Titelverteidiger ist entthront, ein Star ist geboren. Stefanos Tsitsipas sorgte am Sonntag im Achtelfinale der Australian Open für die große Sensation: Der 20-jährige Grieche eliminierte Superstar Roger Federer, den 20-fachen Grand-Slam-Sieger, nach 3:45 Stunden mit 6:7(11),7:6(3),7:5,7:6(5). Für den 37-jährigen Schweizer ist der Traum vom 7. Rekordtitel in Melbourne zumindest vorerst zu Ende.

„Diese Niederlage tut mir sehr weh. Es mag nicht so aussehen, aber so ist es. Ich hätte den zweiten Satz gewinnen müssen, das hat mir das Match gekostet“, analysierte Federer. Auch die vielen vergebenen Breakbälle ärgerten den Schweizer.

Und trotzdem hatte der Schweizer dann noch eine gute Nachricht für seine Fans, vor allem jene in Frankreich. Der 37-jährige Superstar hat sich im Spätherbst einer Karriere entschlossen, dieses Jahr wieder bei den French Open anzutreten. Es wird das erste Antreten des 20-fachen Major-Siegers in Roland Garros seit 2015. Zuletzt hatte er die kraftraubenden Ausflüge auf Sand auch zugunsten von Wimbledon immer ausgelassen.

Federer will keine „Megapause“ einlegen

„Ich bin in einer Phase oder ich denke, in der ich mir Freude bereiten will. Das hat mir gefehlt. Ich kann das vielleicht nur noch einmal machen“, erklärte Federer. Er wolle diesmal nicht diese „Megapause“ machen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass das wirklich sehr notwendig ist“, sagte Federer, der in Paris nur einmal (2009) den Titel geholt hat.

Zum Match gegen Tsitsipas versicherte Federer, dass er sich nach seiner ersten Australian-Open-Niederlage seit dem Halbfinale 2016 hervorragend fühle.

Tsitsipas Look und Spielweise erinnern an Federer

Ein bisschen erinnert die Spielweise und auch der Look vom langmähnigen Tsitsipas an den jungen Federer, der in seinen früheren Jahren auch noch eine längere Haarpracht gezeigt hatte. „Er hat die einhändige Backhand und ich hatte auch lange Haare. Ja, ein bisschen“, gestand Federer, der nun zweiten Mal en suite im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers ausgeschieden ist. Bei den US Open war ihm der Australier John Millman zum Stolperstein geworden.

Auf eine Aussage von Court-Interviewer John McEnroe an das Publikum („Sie haben die Wachablöse gesehen“) reagierte Federer schlagfertig: „Diese Geschichte habe ich in den vergangenen zehn Jahren gehört.“

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Bild: GEPA