Federer zieht in Miami souverän ins Halbfinale ein

Roger Federer ist auf dem besten Weg zu seinem 101. Titel. Der 37-jährige Schweizer überzeugte am Donnerstag im Viertelfinale mit einem 6:0,6:4 gegen den Südafrikaner Kevin Anderson und erreichte in Miami bereits sein siebentes Halbfinale. In diesem trifft er nun auf den Denis Shapovalov. Nach einem 6:7(5),6:4,6:2-Sieg über Frances Tiafoe (USA) ist er der zweite kanadische Teenager im Halbfinale.

Denn schon am Tag zuvor hatte sich der 18-jährige Felix Auger-Aliassime sensationell ein Halbfinale gegen den 33-jährigen Titelverteidiger John Isner (USA) erarbeitet. Zwei Generationenduelle also, beide Begegnungen sind Premieren. Doch für Federer fühlt es sich mit 37 gar nicht so anders an als früher, etwa als er vor mittlerweile 15 Jahren erstmals gegen einen blutjungen Rafael Nadal gespielt hat. Damals hatte der 17-jährige Nadal den Eidgenossen übrigens gleich geschlagen. „Wenn du einmal so 23 bist, fühlt es sich gegen Teenager anders an. Sie können frei aufspielen, und das macht sie besonders gefährlich“, erklärte Federer.

Er habe es jedenfalls immer genossen, gegen Teenager zu spielen. „Aber sie sind beide nicht nur jung, sondern sehr gut. Und auch sehr nette Leute“, meinte der Weltranglisten-Vierte mit Blick auf beide Jungstars aus Kanada. Es ist das erste Mal, das zwei Unter-20-Jährige im Halbfinale eines Masters-1000-Turniers stehen, seit 2007, als Novak Djokovic und Andy Murray (beide damals 19) in Miami und Indian Wells dieses Kunststück schafften. Shapovalov kann den Auftritt gegen Federer kaum erwarten. „Ich habe mich schon mein ganzes Leben darauf gefreut, gegen Federer zu spielen“, meinte der Kanadier.

Federers Sieg über Anderson, der übrigens erstmals in seiner Karriere überhaupt einen Satz mit 0:6 auf der Tour verloren hat, war auch eine weitere Revanche für eine bittere Wimbledon-Niederlage 2018. Anderson hatte sich im Viertelfinale mit 13:11 im fünften Satz durchgesetzt. Und er hatte auch einen Nebeneffekt für Dominic Thiem. Der Indian-Wells-Sieger bleibt nach dem Aus des Südafrikaners nun definitiv bis zu seinem nächsten Turniereinsatz in Monte Carlo den Top Five und wird nur von Federer überholt.

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Im Damen-Turnier steht nach einem verregneten Tag in Florida schon das Endspiel fest. Zudem steht nach dem 7:5,6:1-Erfolg von Karolina Pliskova (CZE-5) über die als Nummer zwei gesetzte Rumänin Simona Halep fest, dass die früh gescheiterte Japanerin Naomi Osaka vorerst auf dem Tennis-Thron verweilen darf. Halep hätte sie mit einem Finaleinzug abgelöst. Stattdessen steht erstmals Pliskova im Endspiel. Sie trifft nun auf Überraschungsfinalistin Ashleigh Barty, die schon im Viertelfinale ihren erstmaligen Einzug in die Top Ten geschafft hatte.

Die 22-jährige Australierin hat nach ihrem Sieg über Petra Kvitova mit einem 6:3,6:3 über die Estin Anett Kontaveit ihr bisher größtes Finale erreicht. Nach Indian-Wells-Gewinnerin Bianca Andreescu (18) ist auch die schon etwas länger etablierte Barty der nächste Name einer neuen Spielergeneration.

Beitragsbild: Gettyimages

(APA)