Fenninger erneut Sportlerin des Jahres

(APA) –Am Höhepunkt ihres Schaffens muss Anna Fenninger wegen multipler Bänderrisse im Knie eine Zwangspause einlegen, aber gleich zwei Auszeichnungen innerhalb von acht Tagen sollten der Skiläuferin Mut machen. In Sölden wurde ihr vergangene Woche wie 2014 der „Skieur d’Or“ zugesprochen, in Wien am Donnerstagabend wurde sie zum dritten Mal in Folge als Österreichs „Sportlerin des Jahres“ ausgerufen.

Mit 26 Jahren hat die Salzburgerin bereits alle Trophäen im alpinen Skisport abgeräumt, von der WM im vergangenen Februar aus Vail/Beaver Creek kehrte sie mit Goldmedaillen im Riesentorlauf und Super-G sowie der Silbernen in der Abfahrt heim. Beim Saisonfinale in Meribel gewann sie das hochklassige Finish gegen die Slowenin Tina Maze und sicherte sich zum zweiten Mal den Gesamtweltcup, zudem ließ sie sich die Riesentorlaufwertung nicht nehmen.

Anschließend machte sie auch in der rennfreien Zeit Schlagzeilen, allerdings eher ungewollt. Mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) führte sie auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit und individuellerer Unterstützung einen heftigen Konflikt, sowohl der Ausschluss aus dem Team, als auch ihr Rücktritt standen im Raum.

„Ich hab’s mir mehrmals überlegt, ob es für mich auf diesem Weg überhaupt noch Sinn macht oder wie es überhaupt weitergehen soll“, hatte Fenninger gemeint, als sich die Wogen geglättet hatten und sie ihr Wunschteam bekommen hatte. Den Schlusspunkt setzte sie mit der Trennung von ihrem deutschen Berater Klaus Kärcher selbst. Mit Zuversicht und neuem Kopfsponsor wollte sie in den neuen Skiwinter starten, als sie nach einem Trainingssturz das Saisonende hinnehmen musste.

Fenninger hat seit 2011, als sie von der WM in Garmisch-Partenkirchen Kombi-Gold und Team-Silber mit nach Hause gebracht hatte, bei jedem Großereignis zumindest eine Medaille gewonnen. Bei der Heim-WM 2013 in Schladming hielt sie dem enormen Druck am Ende doch noch stand und errang in ihrem letzten Bewerb mit Riesentorlauf-Bronze die erhoffte Medaille. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi heimste sie Super-G-Gold und Riesentorlauf-Silber ein.

Die Absolventin der Ski-Hotelfachschule Bad Hofgastein hält bei 14 Weltcupsiegen, elf im Riesentorlauf, zwei im Super-G und einen in der Kombination. Die 1,65 m große Fenninger ist mit dem ehemaligen Snowboarder Manuel Veith liiert. Platz in ihrem Herzen haben auch die Geparden, sie engagiert sich für den Cheetah Conservation Fund (CCF) in Namibia.

Ihr Wegbegleiter und Vertrauenstrainer im Österreichischen Skiverband ist Meinhard Tatschl. „Sie ist gewissenhaft, diszipliniert, zielstrebig“, beschreibt der Kärntner seinen Schützling. Jetzt wartet aber erst einmal ein harter Weg zurück. Im rechten Knie sind vorderes Kreuzband, rechtes Seitenband, Innen- und Außenmeniskus sowie Patellarsehne gerissen. Es ist die erste schwere Verletzung des Skistars.

BILD: Gepa