FIFA bestätigt Transfersperre gegen Real und Atlético

 

SID – Keine Gnade für Real Madrid und Stadtrivale Atlético: Der Fußball-Weltverband FIFA hat die Einsprüche der beiden spanischen Hauptstadt-Klubs gegen das im Januar wegen Verstößen gegen die Wechselbestimmungen bei Minderjährigen verhängte Transferverbot abgelehnt. Dies teilte die FIFA am Donnerstag mit.

Damit dürfen Champions-League-Sieger Real und der unterlegene Finalgegner Atlético im kommenden Winter und im folgenden Sommer zwar Spieler verpflichten, nicht aber für den Spielbetrieb melden. Zudem müssen beide Vereine Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 825.000 Euro (Atlético) und 330.000 Euro (Real) zahlen.

Real Madrid gab umgehend bekannt, gegen das Urteil im Dringlichkeitsverfahren Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einzulegen. „Wir bedauern dieses Urteil, da es zutiefst ungerecht ist und gegen die elementarsten Rechtsgrundsätze verstößt“, hieß es in einer Erklärung des spanischen Rekordmeisters.

Durch den ersten Einspruch hatten Real und Atlético eine Sperre für die abgelaufene Transferperiode vermieden. Während Real dennoch zurückhaltend agierte und als einzige externe Verpflichtung Nationalstürmer Álvaro Morata für 30 Millionen Euro von Juventus Turin zurückholte, kaufte Atlético kräftig ein, holte unter anderem den französischen Stürmer Kevin Gameiro (FC Sevilla/32 Millionen) und den argentinischen Verteidiger Nicolas Gaitán (Benfica/25 Millionen).

Die FIFA ahndete mit ihren Sanktionen Reals Vergehen zwischen 2005 und 2014, Atlético wurde derweil für Verstöße zwischen den Jahren 2007 und 2014 sanktioniert. Den Strafen waren Ermittlungen des Transfer Matching Systems (TMS) und der Disziplinarkommission vorausgegangen.

Die FIFA beruft sich dabei auf Artikel 19 des „Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern“. Demnach darf ein Spieler nur international transferiert werden, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist. Der Artikel sieht nur drei Ausnahmen vor, die allerdings erst nach Prüfung bewilligt werden können.

Bereits im April 2014 hatte die FIFA wegen ähnlicher Vergehen hart durchgegriffen und Reals Erzrivalen FC Barcelona mit der gleichen Strafe – einem Transferverbot für zwei Perioden – belegt. Nach Ablauf der Sperre zum 1. Januar 2016 hatten die Katalanen unlängst auf einen Schlag 77 Zugänge beim spanischen Verband gemeldet.

Die Sanktionen gegen die beiden Madrider Klubs beziehen sich auf die gesamten Vereine – ausgenommen die Beach-, Futsal sowie Frauen-Abteilungen – beinhaltet jedoch nicht die Abgabe von Spielern.

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