FIFA-Skandal: IOC-Präsident Bach fordert FIFA zum Handeln auf

Zürich (APA/dpa/SID) – IOC-Präsident Thomas Bach hat den Fußball-Weltverband (FIFA) zum Handeln aufgefordert und sich für einen „glaubwürdigen, externen Präsidentschaftskandidaten mit hoher Integrität“ ausgesprochen. „Genug ist genug. Wir hoffen, dass nun jeder bei der FIFA verstanden hat, dass man nicht passiv bleiben darf“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees.

„Es muss umgehend gehandelt werden, um Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen, da man nicht auf Dauer die Glaubwürdigkeit der FIFA von der Glaubwürdigkeit des Fußballs abkoppeln kann“, teilte Bach in einem Statement mit.

Bach reagierte damit auf die neue Entwicklung im FIFA-Skandal. Am Donnerstag hatte die Ethikkommission des Weltverbandes eine 90-tägige Sperre gegen FIFA-Chef Joseph Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini ausgesprochen. Dazu wurde FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke suspendiert.

Die FIFA müsse verstehen, dass es um mehr als eine Liste mit Kandidaten gehe. Es handle sich um ein strukturelles Problem, das nicht einfach durch die Wahl eines neuen Präsidenten gelöst werde, betonte Bach und fügte hinzu: „Der Reformprozess muss beschleunigt und vertieft werden, um die Rechenschaftspflicht, die Transparenz und die Prinzipien von guter Verbandsführung zu erreichen, die wir in unserem Reformprogramm, der Olympischen Agenda 2020, verankert haben.“

Niersbach: „Zukunft nur ohne Blatter vorstellbar“

Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Mitglied im FIFA- und UEFA-Exekutivkomitee, forderte aus Dublin den sofortigen Rücktritt Blatters. „Die Zukunft kann nur gestaltet werden ohne den bisherigen Präsidenten, ohne Sepp Blatter“, sagte der 64-Jährige, dem Ambitionen zumindest auf den UEFA-Thron nachgesagt werden.

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