“Ich habe immer gesagt, dass wir nie aufgeben und bis zum letzten Meter kämpfen werden”, sagte di Grassi, der erst am Samstag mit seinem zweiten Saisonsieg die Gesamtführung übernommen hatte. 2015 war er Dritter, 2016 Zweiter im Klassement gewesen. Er sorgte zugleich für den ersten Triumph des einzigen deutschen Teams, Abt Schaeffler Audi Sport, in der Rennserie.
Sein einzig verbliebener Rivale, der Schweizer Titelverteidiger Sebastien Buemi, musste am Wochenende gleich drei Rückschläge in Kauf nehmen: einen Totalschaden bei einem Trainingsunfall am Samstag, eine Disqualifikation nach dem ersten Rennen wegen 2,9 kg Untergewicht an seinem Renault und im Finalrennen eine unverschuldete Kollision. Abgeschlagen wurde Buemi nur Elfter. Somit war der Weg für di Grassi frei.
Di Grassi ist nach seinem Landsmann Nelson Piquet und Buemi der dritte ehemalige Formel-1-Fahrer, der den Formel-E-Titel gewinnt. Di Grassi hatte vor sieben Jahren 18 Grand Prix für das Team Virgin bestritten. WM-Punkte holte er dabei keine. Das letzte Formel-E-Saisonrennen gewann der Franzose Jean-Eric Vergne (Techeetah) vor dem vorjährigen DTM-Piloten Felix Rosenqvist aus Schweden (Mahindra).
Ergebnisse Formel E Montreal (37 Runden à 2,75 km/101,75 km): 1. Jean-Eric Vergne (FRA) Techeetah – 2. Felix Rosenqvist (SWE) Mahindra, 0,896 Sekunden zurück – 3. Jose Maria Lopez (ARG) Virgin +4,468. Weiter: 7. Lucas di Grassi (BRA) Abt Schäffler Audi 24,855 – 11. Sebastien Buemi (SUI) Renault e.dams, 35,170
Saison-Endstand (nach zwölf Rennen): 1. Di Grassi 183 Punkte – 2. Buemi 157 – 3. Rosenqvist 127
Artikelbild: Getty