Frauen-Riesentorlauf vor Olympia „Achillesferse im Team“

Was Österreichs Alpin-Männer bereits bewältigt haben, daran haben die Frauen noch zu knabbern. Der Riesentorlauf bleibt für die besten heimischen Skirennläuferinnen eine Baustelle.

„Es ist nach wie vor die Achillesferse in unserem Team, wie es ausschaut“, meinte Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter nach einem weiteren ernüchternden Resultat. Katharina Truppe bewältige am Dienstag den schwierigen Hang am Kronplatz teamintern am besten, kam aber nicht über Platz 12 hinaus.

Seit dem dritten Platz von Katharina Liensberger am 28. Dezember 2019 in Lienz laufen die Österreicherinnen in der Kerndisziplin dem Weltcup-Podium hinterher. Die Vorarlbergerin hatte vor einem Jahr bei der WM in Cortina d’Ampezzo als Dritte für das bisher letzte rot-weiß-rote Hochgefühl bei einem Riesentorlauf gesorgt. In Südtirol schaffte es die Slalom-Spezialistin nicht über den 23. Platz hinaus. „Das war natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte Liensberger anschließend. „Es war sehr unruhig, man muss gut dagegenstehen und die Ski auf Zug halten. Da habe ich noch was zu tun.“

Elisa Mörzinger blieb auf Rang 20 im Bereich ihrer Möglichkeiten. „Der erste Durchgang war super, im zweiten habe ich nicht ganz daran anschließen können. Aber es war schon ein wichtiges Ergebnis, um zu sehen, dass die Richtung stimmt“, meinte die Oberösterreicherin, die nun während der Olympischen Spiele in Peking Europacup-Rennen absolvieren wird. „Ich werde schauen, dass ich die nächsten Schritte mache.“

Rennsportleiter Mitter: „Ergebnis, wo einem schon graue Haare wachsen“

Außer den drei Genannten kam keine Österreicherin in die Wertung, da Stephanie Brunner im zweiten Durchgang ausschied. „Ich fahre definitiv nicht als Favoritin zu Olympia“, hielt die Tirolerin fest. „Ich weiß aber, ich kann es besser.“ Olympia-Teilnehmerin Katharina Huber, Ricarda Haaser, Franziska Gritsch, Elisabeth Kappaurer und Nina Astner hatten die Qualifikation für das Finale verpasst. „Das ist ein Ergebnis, wo einem schon graue Haare wachsen“, kommentierte Mitter das Abschneiden.

Nicht dabei war Ramona Siebenhofer, die im Riesentorlauf-Weltcup auf Platz zehn beste Österreicherin ist. Die Steirerin ist zwar derzeit auch keine Podestfahrerin in dieser Disziplin, hätte aber die Chancen des ÖSV-Teams immerhin erhöht. So bleibt vorerst nur die Hoffnung darauf, dass bei dem Großereignis losgelöst vom Weltcup-Stress eine Überraschung gelingt, so wie Liensberger das bei der Cortina-WM vorgezeigt hat. Einen kleinen Vorgeschmack auf Olympia-Feeling konnten sich Truppe, Liensberger und Co. schon bei der Einkleidung in Wien holen, wohin es nach der Olympia-Generalprobe für sie ging.

(APA) / Bild: GEPA