Freiburg besiegt harmloser Berliner

(SID) – Fußball-Bundesligist Hertha BSC könnte die notorische Auswärtsschwäche schon wieder zum Verhängnis werden. Zum Rückrundenauftakt unterlag die Mannschaft von Trainer Pal Dardai sogar bei ihrem vermeintlichen „Lieblings-Gastgeber“ SC Freiburg mit 1:2 (0:1) – in der Fremde haben die Berliner damit nur eine der zurückliegenden neun Partien für sich entschieden.

Vor 23.800 Zuschauern gelang Julian Schieber (88.) nur noch der Anschlusstreffer für die Hertha, nachdem zuvor Janik Haberer mit einem platzierten Linksschuss (39.) und Top-Joker Nils Petersen (87.) die Freiburger auf Siegkurs gebracht hatten. Die Pleite erinnerte die Gäste, die bei keinem anderen Bundesligisten eine bessere Auswärtsbilanz aufweisen, schmerzhaft an die Vorsaison. In dieser hatte auch die Auswärtsschwäche zu einer unterirdischen Rückrunde und letztlich dem Absturz in der Tabelle geführt.

Haberer: „Der Sieg war verdient“

 

Dardai hatte nach der 1:3-Pleite bei Bayer Leverkusen versichert, dass seine Berliner zumindest nicht einbrechen und mit einer erneut desaströsen Rückrunde wie im Vorjahr die direkte Qualifikation für den Europapokal verspielen würden. „Das wird nicht passieren“, sagte der Ungar, der abermals auf den starken Außenspieler Mitchell Weiser (Rückenprobleme) verzichten musste. Dafür stand in der Offensive wieder der ivorische Afrika-Cup-Teilnehmer Salomon Kalou zur Verfügung.

Dem 31-Jährigen fehlte in einer ganz schwachen Anfangsphase allerdings jegliche Bindung zum Spiel, gleiches galt für Herthas Kapitän und Top-Angreifer Vedad Ibisevic. Überhaupt konnte der vermeintliche Favorit mit den vielen Freiheiten, die ihm die Freiburger vor allem beim Spielaufbau anboten, nichts anfangen. Und das hatte Folgen.

Dardai: „Kann keinen großen Vorwurf machen“

 

Die Freiburger, bei denen für den verletzten Pascal Stenzel (Schultereckgelenksprengung) auf der rechten Defensivseite Lukas Kübler zum Einsatz kam und Innenverteidiger Caglar Söyüncü (Adduktoren) wieder zur Startformation gehörte, legten ihre anfängliche Passivität ab und lauerten auf Fehlpässe der Berliner – die es zuhauf gab. Einer der gefürchteten Gegenstöße führte für das laufstärkste Team der Liga aber nicht zum erhofften Erfolg.

Als auf den Rängen mit zunehmender Spielzeit die Unzufriedenheit hörbar wuchs, wurde es doch noch zweimal gefährlich. Erst scheiterte Herthas Per Skjelbred (38.) mit seinem Distanzschuss knapp, wenige Sekunden später erzielte der formstarke Haberer die nicht unverdiente Freiburger Führung.

Streich: „Hatten viel Leidenschaft“

 

„Habe noch Kraft – obwohl ich über 50 bin“

 

Nach dem Seitenwechsel stemmten sich die Berliner merklich gegen die drohende Niederlage, die Angriffe wurden nun in einer deutlich höheren Frequenz ausgeführt. Aber qualitativ hochwertiger waren sie deshalb freilich nicht, nach wie vor fehlten im letzten, entscheidenden Drittel Genauigkeit und Kreativität für zündende Ideen.

Der Ex-Freiburger Vladimir Darida, als zentrale Figur in Berlins Offensive weitestgehend unauffällig und ohne Esprit, zwang SC-Keeper Alexander Schwolow aus der Distanz zu einer Glanztat. Auf der anderen Seite verpasste Florian Niederlechner

 

Bild: Imago