French Open: Zverev nach Gala gegen „Wunderkind“ Alcaraz im Halbfinale

Alexander Zverev hat am Dienstag im ersten Viertelfinalspiel der Männer bei den Tennis-French-Open Co-Favorit Carlos Alcaraz in vier Sätzen bezwungen. Der als Nummer drei gesetzte Deutsche besiegte den in diesem Jahr schon vierfachen Turniersieger aus Spanien nach 3:18 hochklassigen Stunden mit 6:4,6:4,4:6,7:6(7) und steht zum zweiten Mal in Folge in Paris bzw. zum fünften Mal in seiner Karriere in einem Major-Halbfinale. Zverev hat noch kein Grand-Slam-Turnier gewonnen.

Im Kampf um sein zweites Endspiel bei einem der vier großen Events nach den US Open 2020 (Niederlage gegen Dominic Thiem) trifft Zverev auf den Sieger des „Gigantenduells“ zwischen Rafael Nadal und Novak Djokovic. Dieses war als Night Session nicht vor 20.45 Uhr angesetzt.

 

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Zverev brüllte nach dem intensiven und äußerst sehenswerten Match die Freude mehrmals ins Stadion Philipp Chatrier. Im Interview noch auf dem Platz zählte Ex-Weltklassemann Alex Corretja all die Eigenschaften auf, die man benötigt, um so ein Match zu gewinnen. „Ich habe mir aber auch in die Hose gemacht“, meinte Zverev und sorgte für Lacher. „Am Ende des Tages habe ich gewusst, dass ich gegen ihn mein absolut bestes Tennis spielen muss“, zollte der Olympiasieger dem erst 19-jährigen Alcaraz großen Respekt. „Er ist ein unglaublicher Spieler, er wird dieses Turnier viele Male gewinnen. Ich hoffe, ich kann es einmal gewinnen, ehe wir dann gegen ihn keine Chance mehr haben werden.“

Zverev entscheidet Match mit zweitem Matchball

Alcaraz hatte sich nach zwei verlorenen Sätzen aufgebäumt, Satz drei gewonnen und im vierten trotz verlorenem Aufschlag zum 4:5 das sofortige Rebreak geschafft. Im Tiebreak hatte der Weltranglisten-Sechste bei 6:5 einen Satzball auf den fünften Durchgang, doch am Ende war es Zverev, der seinen zweiten Matchball zum 9:7 nutzte. „Ich bin extrem glücklich, dass ich das Tiebreak gewonnen habe“, gestand Zverev. Erstmals überhaupt hat der Hamburger es geschafft, einen Top-Ten-Spieler im Rahmen eines Majors zu schlagen.

Bei den Frauen hatte am Nachmittag die Italienerin Martina Trevisan erstmals in ihrer Karriere ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht. Die ungesetzte 28-Jährige besiegte die Kanadierin Leylah Fernandez 6:2,6:7(3),6:3 und trifft in der Vorschlussrunde auf die zehn Jahre jüngere Cori Gauff, die ebenfalls ihr Halbfinaldebüt bei einem Major gibt. Die auf Position 18 eingestufte US-Amerikanerin bezwang ihre Landsfrau Sloane Stephens 7:5,6:2.

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Trevisan vergab gegen die als Nummer 17 gesetzte Fernandez, die mit Fußproblemen zu kämpfen hatte, im zweiten Satz beim Stand von 5:4 einen Matchball und gab den Durchgang noch im Tiebreak an die US-Open-Finalistin von 2021 ab. Die Nummer 59 der Welt ließ sich davon allerdings nicht beirren und stürmte im Entscheidungssatz zu einer 4:0-Führung und verwandelte schließlich nach 2:21 Stunden ihren zweiten Matchball. Trevisan hatte schon vor zwei Jahren in Paris das Viertelfinale erreicht, damals aber gegen die spätere Siegerin Iga Swiatek verloren. Zu diesem Duell kann es nun frühestens im Finale kommen.

Teilweise hochklassige und lange Ballwechsel zeigten Gauff und Stephens im Anschluss an den Trevisan-Erfolg, meist hatte aber der Teenager gegen die 29-jährige Stephens, die 2018 im Paris-Finale stand, das bessere Ende für sich. Nach genau 90 Minuten nutzte Gauff ihren zweiten Matchball zum Einzug in die Runde der letzten vier. Die 18-Jährige stand in Roland Garros bereits im Vorjahr im Viertelfinale, nun ist sie einen Schritt weiter und darf sich über den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere freuen.

(APA)/Bild: Imago