Gernot Trauner über die Tabellenführung: „Es gibt keinen Grund, da jetzt in Ekstase zu verfallen“

  • Dominik Thalhammer: „Wir haben unseren Job in der ersten Halbzeit gut gemacht“
  • Gernot Trauner: „Wir waren auch letztes Jahr vorne und man hat gesehen, wie schnell man die Punkte verlieren kann“
  • Thomas Goiginger: „Solche Tore geben mir natürlich ein gutes Gefühl“
  • Gerald Baumgartner: „Der Maßstab für uns sind jetzt die nächsten beiden Spiele“
  • Marcel Ziegl: „Eine Niederlage schmerzt, eine Derby-Niederlage natürlich noch viel mehr“
  • Marc Janko über den Wechsel an der Tabellenspitze: „Ich finde das gut für die Liga“

LASK gewinnt gegen SV Guntamatic Ried mit 3:0. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

LASK – SV Guntamatic Ried 3:0 (2:0)

Schiedsrichter: Walter Altmann

Dominik Thalhammer (Trainer LASK):
…über das Spiel: „Ich denke, wir haben unseren Job in der ersten Halbzeit gut gemacht. Wir waren sehr klar und gut strukturiert in unseren Aktionen. Zweite Halbzeit war ich dann nicht mehr zufrieden. Aber ich denke, dass es für die Mannschaft auch nicht leicht war, den Fokus aufrechtzuerhalten. Wir haben den Fokus und den Rhythmus ein bisschen verloren, haben aber trotzdem, glaube ich, relativ souverän das Spiel gewonnen.“

…über die Verletzungen von Michorl und Karamoko: „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich glaube, dass Petzi Michorl ein leichtes Ziehen im Oberschenkel hatte. Bei Karamoko könnte es etwas Schwerwiegenderes sein. Die letzten Informationen fehlen mir da aber noch.“

…über die Tabellenführung und auf die Frage, ob der LASK ein Meisterkandidat sei: „Ich denke, dass es natürlich eine Momentaufnahme ist. Aber ich glaube schon auch, dass es ein Statement ist, für das was die Mannschaft auch in den letzten Wochen und Monaten entwickelt hat. Von daher bin ich sehr, sehr stolz, was passiert ist. Wir müssen einfach danach trachten, immer besser zu werden und den Abstand nach oben zu verringern. Red Bull ist halt schon eine Mannschaft, die unglaublich hohe Qualität hat und wo wir auch noch einen gewissen Abstand haben. Aber ich glaube, wir nähern uns an und das ist auch unser Ziel.“

…auf die Frage, was der Erfolgslauf auch für ihn persönlich bedeute, da es zu Beginn auch Kritiker gegeben habe: „Das sind dann so die Pauschalurteile, die man natürlich immer wieder hat. Aber es geht jetzt gar nicht so um meine Personen, sondern um die Entwicklung der Mannschaft, die ich sehr, sehr positiv sehe.“

Gernot Trauner (LASK):
…über das Spiel: „Ich glaube, wir haben schnell gemerkt, was der Plan der Rieder ist, dass sie mit ihren zwei schnellen Spitzen hinter die Abwehr kommen wollen. Da muss man immer aufpassen. Es war ungut mit dem Wind, die Bälle sind sehr weit geworden. Es war nicht so, dass wir da nicht dagegenhalten mussten. Ich denke, das Spiel hat gut für uns begonnen, wir haben erste Halbzeit komplett kontrolliert und sind dann auch in Führung gegangen. Die zweite Halbzeit war dann nicht mehr das Gelbe vom Ei, aber nichtsdestotrotz haben wir es sauber zu Ende gespielt und haben nichts zugelassen. In Summe geht der Sieg auf jeden Fall in Ordnung.“

…über die Stärke auf der Gugl und die Tatsache, dass es das letzte Spiel hier war: „Mittlerweile fühlen wir uns sehr wohl auf der Gugl. Der Platz ist, glaube ich, auch ein bisschen größer als in Pasching, was uns mittlerweile mit unserer Spielweise sehr entgegen kommt. Von dem her haben wir uns hier sehr wohl gefühlt. Wir freuen uns natürlich auch auf das neue Stadion und dann kommen wir da wieder zurück auf die Gugl.“

…über die Tabellenführung: „Es ist natürlich schön, wenn man das sieht. Aber es hat wenig Aussagekraft aktuell. Es sind noch so viele Spiele zu spielen im Grunddurchgang und dann werden die Punkte halbiert. Wir waren auch letztes Jahr vorne und man hat gesehen, wie schnell man die Punkte verlieren kann. Es ist natürlich schön, wenn man mal ganz oben steht, aber wir betrachten das sehr nüchtern und werden sicher nicht abheben. Es gibt keinen Grund, da jetzt in Ekstase zu verfallen. Wir bleiben am Boden und schauen von Spiel zu Spiel und schauen, dass wir unsere Leistungen bringen und dann kommen die Ergebnisse von alleine.“

Thomas Goiginger (LASK):
…über das Spiel: „Ich finde, erste Halbzeit haben wir gute Lösungen gefunden, waren heute auch vor dem Tor eiskalt. Erste Halbzeit war es eine sehr gute Leistung, zweite wissen wir, dass wir nicht am höchsten Level waren. Aber wir haben es trotzdem sehr cool runtergespielt.“

…über seinen Treffer: „Ich habe einfach versucht, dass ich nach innen gehe. Dass er dann so gut passt, hat mich gefreut. Es ist für mich wichtig nach der langen Verletzungspause, dass ich einfach immer wieder Erfolgserlebnisse habe, weil ich weiß, dass ich noch nicht ganz bei 100 Prozent bin und noch eine gewisse Zeit brauche. Aber solche Tore geben mir natürlich ein gutes Gefühl.“

…auf die Nachfrage, bei wie viel Prozent er sei: „Das weiß ich auch noch nicht genau. Ich freue mich über jede Minute, die ich spielen kann. Ich will einfach immer Gas geben, will mich weiterentwickeln und will wieder zu meiner alten Form kommen. In gewissen Situationen bin ich schon wieder da, aber in gewissen Situationen noch nicht. Da heißt es auch an sich glauben und gewisse Dinge mehr probieren. In meinen Dribblings, in meinen Aktionen, die mich auszeichnen, merke ich noch ab und zu, dass mir auch mit mir selbst noch die Abstimmung fehlt. Man darf nicht vergessen, ich habe sieben bis acht Monate nicht gespielt. Das vergisst man immer schnell.“

…auf die Frage, wer in der Mannschaft nun das Wort Meister in den Mund nimmt: „Keiner. Keiner. Das ist eine Momentaufnahme. Wir sind froh, dass wir heute die drei Punkte im Derby geholt haben und das zählt für uns.“

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg und ehemaliger LASK- sowie Ried-Trainer) in einem Videobeitrag vor dem Spiel:
…über seine damalige Entscheidung Ried zu verlassen und zum LASK zu wechseln: „,Quo vadis, SVR‘, war damals so mein Titel. Wo wollen wir wieder hin mit der SV Ried als ich dort Trainer war. Und da hat es eigentlich zu dem damaligen Zeitpunkt keine wirkliche Perspektive sportlich gegeben.“

…über Ried: „Das, was Ried über Jahre ausgezeichnet hat und sie auch zu einem fixen Bestandteil in der Bundesliga gemacht hat, nämlich eigene Spieler aus der Akademie und der Umgebung zu integrieren und sie dann als Leistungsträger hier zu haben, das hat auch schon Jahre davor aufgehört und sich in den letzten Jahren fortgesetzt. Thomas Reifeltshammer und Marcel Ziegl sind noch mit dabei, aber ganz, ganz lange kein Spieler mehr aus der eigenen Akademie, der Fuß gefasst hat und sich dann dort etabliert hat.“

…über die heurige Saison und das heutige Derby: „Für mich steht der LASK sportlich über Ried, über den meisten Klubs. Ich denke, der LASK wird sich mit Salzburg und Rapid die österreichische Meisterschaft ausmachen. Deswegen tippe ich auf ein 3:1 für den LASK.“

Gerald Baumgartner (Trainer SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel: „Wir wollten in erster Linie mit Fünferkette spielen, weil auch Boateng sehr gut trainiert hat. Wir wollten dem LASK nicht die Breite geben. Man muss das auch so sehen, dass das 2:0 kurz vor der Halbzeit schon auch spielentscheidend war. Mit 1:0 in die Halbzeit zu gehen, wäre für uns schon ein gutes Ergebnis gewesen. Und dann wollten wir einen Offensivspieler mehr reinbringen und dann wäre es natürlich für uns auch anders gelaufen. (…) Das erste Tor war natürlich auch ein wunderschönes Tor, das auch nicht immer passiert. Somit haben wir es über weite Strecken dem LASK trotzdem schwer gemacht, zu Torchancen zu kommen und zu verwerten. Und deswegen war das 2:0 in der Halbzeit sehr bitter. (…) Wenn man nicht gewinnen kann, dann kann man etwas lernen. Heute konnten wir etwas lernen.“

…auf die Nachfrage, was man heute lernen konnte: „Dass man die Zweikämpfe anders bestreiten muss, dass man energischer in die Zweikämpfe gehen kann. Bei beiden Toren war eigentlich unsere Defensive sehr kompakt und einige Spieler um den ballbesitzenden Spieler. Deswegen müssen wir das gut analysieren. Aber der Maßstab für uns sind jetzt die nächsten beiden Spiele. Und deswegen kann man heute etwas lernen.“

Marcel Ziegl (SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel: „Wir wollten auf Konter spielen, haben dann oft die Bälle hinter die Abwehr nicht gut gespielt. Wir haben dann im Laufe der ersten Halbzeit das 1:0 gekriegt, durch ein irgendwie komisches Tor. Ich glaube, wir haben nicht viel zugelassen in der ersten Halbzeit. LASK hat aber vielmehr vom Spiel gehabt. Kurz vor der Halbzeit kriegen wir dann das 2:0. Es ist dann leider nicht viel gegangen. Eine Niederlage schmerzt, eine Derby-Niederlage natürlich noch viel mehr. Nichtsdestotrotz, wir haben eine gute Phase gehabt und werden sicher die Schädel bald wieder oben haben und wollen nächsten Samstag gegen Altach angreifen und den nächsten Dreier holen.“

…auf die Frage, warum man etwas mutlos aufgetreten ist: „Es ist jetzt schwer zu erklären. Wir wollten natürlich mutig sein, aber natürlich auch ein dosiertes Risiko gehen. Wir wissen um die Stärke des LASK und wollten nicht ins offene Messer laufen. Ich denke, wir haben einen guten taktischen Plan gehabt, aber haben ihn dann speziell erste Halbzeit in gewissen Teilen nicht gut umgesetzt. Vielleicht hat es ein bisschen mutlos gewirkt. Wir hätten es probiert. Es schmerzt, dass wir verloren haben. Aber wir werden sicher nicht die Köpfe in den Sand stecken, sondern nächsten Samstag wieder aufs Neue angreifen.“

Marc Janko (Sky Experte):
…über die Tatsache, dass der LASK die Tabellenführung von Salzburg erobern konnte: „Heute gab es einen Führungswechsel an der Tabellenspitze – endlich, muss man sagen. Es wurde auch wieder mal Zeit. Der LASK ist hochverdient als Sieger vom Platz gegangen und hat sich die Tabellenführung geschnappt. Ich finde das gut für die Liga.“

…über das Spiel: „Die Attraktivität war überschaubar, so ehrlich muss man sein. Die Rieder haben heute quasi nichts von dem, was sie sich vorgenommen haben, auf den Platz bringen können und haben de facto nicht stattgefunden. (…) Es ist heute ein rabenschwarzer Tag gewesen von den Riedern.“

Walter Kogler (Sky Experte):
…über den LASK: „Naiv waren sie heute auf keinen Fall. Sie haben vor allem in der ersten Hälfte, solange das Spiel nicht entschieden war, ganz, ganz seriös gespielt, den Riedern keine Räume gegeben und auf der anderen Seite sukzessive, aber nicht kopflos nach vorne Lösungen gesucht.“