Gladbach-Krise: Hütter in der „schwierigsten Situation“ seiner Karriere

Trainer Adi Hütter hat die aktuelle Krise beim deutschen Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach als „die schwierigste Situation in meiner 13-jährigen Trainertätigkeit“ bezeichnet. Sorgen um seinen Job macht sich der Vorarlberger aber auch für den Fall einer weiteren Niederlage am Samstag gegen Union Berlin nicht.

„Ich spüre sehr viel Vertrauen innerhalb des Vereins von den handelnden Personen. Das tut mir auch gut, aber wir wissen auch, dass wir die Situation sehr schnell verändern müssen“, sagte Hütter am Freitag. Der Champions-League-Achtelfinalist des Vorjahres ist aktuell in der Liga nur Tabellen-Zwölfter und hat nur noch vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Hütter machte keinen Hehl daraus, dass er im Sommer unter anderen Voraussetzungen für eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt nach Mönchengladbach gekommen war. „Natürlich habe ich mir etwas ganz anderes erwartet. Aber manchmal läuft es eben anders. Ich liebe aber auch diese schwierigen Voraussetzungen“, sagte Hütter.

Von seinem Team erwartet er drei Tage nach dem peinlichen DFB-Pokal-Aus beim Zweitligisten Hannover 96 (0:3) eine deutliche Reaktion. „Wir müssen uns jetzt da rauskämpfen, also auch in die Zweikämpfe kommen. Diesen Fight anzunehmen, das ist das Wichtigste. Das erwarte ich von der Mannschaft jetzt“, sagte Hütter, der sich nach eigener Aussage „nicht annähernd ratlos“ fühlt.

Auch sein Vorgänger bei Gladbach, Marco Rose, hatte zuletzt eine bittere Cup-Niederlage gegen einen Zweitligisten zu verdauen. Für den früheren Salzburg-Betreuer kam mit Borussia Dortmund gegen den FC St. Pauli das Aus. „Wenn wir Spiele verlieren, wird immer relativ schnell das große Ganze infrage gestellt. Unsere Aufgabe ist, dass wir es als Mannschaft schaffen, dass wir diese Klischees, die ständig auf uns einprasseln, nicht ständig bedienen. Darum geht es, daran müssen wir arbeiten“, sagte Rose vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim Tabellenvierten 1899 Hoffenheim.

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Mit einem Sieg könnte der BVB den zweiten Rang festigen und die erneut einsetzende Diskussion über die mangelnde Mentalität des Teams vorerst abschwächen. „Fakt ist, Argumente haben wir keine, weil wir ausgeschieden sind. Die Enttäuschung ist nach wie vor groß. Wir haben dort eine große Chance vertan“, bekannte Rose. Aber das 1:2 beim Zweitliga-Tabellenführer sei in Gesprächen aufgearbeitet worden. „Am Ende gibt es die Forderung, nachhaltiger und konstanter zu werden, weil wir festgestellt haben, dass uns dieses Thema schon eine ganze Weile begleitet.“

Rose geht mit großem Respekt in die Partie: „Hoffenheim ist wirklich eine gute Mannschaft, die zu Recht da oben steht. Sie hat sehr viel Wucht, sehr viel Power. Das sage ich nicht, weil ich den Gegner starkreden will. Da müssen wir bereit sein – das ist das Schlüsselwort.“

Bei Hoffenheim ist der Einsatz des angeschlagenen ÖFB-Teamspielers Christoph Baumgartner fraglich. Offen ist auch, ob dessen Landsmann Florian Grillitsch nach einer Corona-Infektion schon zum Einsatz kommt. „Da müssen wir schauen, ob die Zeit reicht“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Der sechs Punkte vor Dortmund liegende Tabellenführer FC Bayern beschließt die 20. Runde am Sonntag mit dem Auswärtsmatch gegen Hertha BSC.

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(APA) / Bild: Imago