Gladbach-Legionär Lainer: „Können uns für ersten Platz nichts kaufen“

(APA) – Stefan Lainer ist als Spitzenreiter der deutschen Fußball-Bundesliga zum österreichischen Nationalteam gestoßen. Der Salzburger führt mit seinem Club Borussia Mönchengladbach die Tabelle nach elf Runden mit je vier Punkten Vorsprung auf Leipzig, Bayern und Freiburg an. Daher ist die Euphorie im Umfeld der „Fohlen“ groß, doch der Rechtsverteidiger warnte vor übertriebenem Optimismus.

„Ich drücke gerne auf die Euphoriebremse. Wir können uns für den ersten Platz nichts kaufen“, sagte Lainer am Mittwoch im ÖFB-Camp in Bad Tatzmannsdorf. „Die Fans sind natürlich überglücklich und würden am liebsten alles zerreißen. Aber man darf nicht zu viel Energie für Spekulationen verwenden.“

Sein Verein hat von den jüngsten acht Liga-Matches sieben gewonnen, Lainer war so wie in allen anderen Pflichtspielen dieser Saison immer mit von der Partie. „Wir haben unsere Punkte verdient geholt. Wir stehen aber auch deswegen ganz oben, weil sich andere den einen oder anderen Ausrutscher geleistet haben. Es ist eine schöne Momentaufnahme, nicht mehr und nicht weniger, doch wir haben Bock auf mehr“, betonte der 27-Jährige.

Während es in der Bundesliga für Gladbach praktisch nach Wunsch läuft, ging im September der Europa-League-Auftakt mit einem Heim-0:4 gegen den WAC in die Hosen. Der damalige Auftritt war für Lainer ein Lehrbeispiel dafür, was passiert, wenn seine Truppe nicht mit 100 Prozent agiert. „Egal, mit welchem System wir gegen den WAC gespielt hätten, wir hätten nicht gewonnen, weil in diesem Match die Intensität gefehlt hat.“

Dass sich dieser Auftritt nicht mehr wiederholte, war auch ein Verdienst von Coach Marco Rose, der aus Gladbach in kurzer Zeit ein deutsches Spitzenteam formte. „Er fordert viel und wir haben lernwillige Charaktere“, erzählte Lainer.

Der Abwehrspieler war im Sommer gemeinsam mit Rose von Red Bull Salzburg nach Mönchengladbach gekommen. „Der Trainer hat mich nicht einfach so mitgenommen. Er hat einen Nutzen dahinter gesehen“, meinte der 17-fache Internationale, der sich auf Anhieb etablierte. „Ich finde mich gut in der Mannschaft zurecht und die Mannschaft kommt gut mit mir aus.“

Durch seine konstant starken Leistungen hat sich Lainer bereits ein gutes Standing beim Bundesliga-Ersten erarbeitet. „Auch wenn ich einmal schlecht spielen würde, wäre ich glaube ich nicht gleich draußen.“

Im Nationalteam ist Lainer ebenfalls gesetzt – nun steht am Samstag sein bisher wohl größtes Spiel in der ÖFB-Auswahl an. Schon ein Punkt im Happel-Stadion gegen Nordmazedonien würde für die EURO-2020-Teilnahme reichen. „Es wäre großartig, wenn wir das fixieren könnten“, erklärte Lainer.

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