Glasner und Rose Thema in Wolfsburg?

Der VfL Wolfsburg spielt seine stärkste Saison seit Jahren. Doch es deutet sich immer mehr an, dass Trainer Bruno Labbadia von Bord geht.

Die Gala gegen Werder Bremen, die rauschende Meisterfeier mit Zigarre und Schale, der triumphale Autokorso durch die Stadt: Wann immer Grafite den Weg nach Wolfsburg findet, bringt der geniale Torjäger der Meistermannschaft von 2009 ein Stück weit das Hochgefühl der größten VfL-Momente mit. Am Samstag ist es wieder soweit, der 39 Jahre alte Brasilianer gibt den Startschuss für eine Reihe von Jubiläumsevents rund um den Titelgewinn von 2009.

Angesichts des überraschenden Höhenflugs in dieser Saison mit Platz fünf könnte vor dem Duell mit Werder Bremen am Sonntag (18.00 Uhr/live auf Sky) die Wolfsburger Welt also ziemlich in Ordnung sein am Mittellandkanal. Doch das sich ankündigende Ende einer Erfolgsgeschichte bewegt die Fans: Die Wege von Trainer Bruno Labbadia und des VfL werden sich im Sommer wohl trennen. Sowohl das Fachmagazin kicker als auch die Wolfsburger Nachrichten sehen eine klare Tendenz dahin. LASK-Trainer Oliver Glasner und Salzburg-Coach Marco Rose, der auch mit Hoffenheim in Verbindung gebracht wird, werden in Medienberichten bereits als mögliche Nachfolgekandidaten gehandelt.

Über einen neuen Vertrag, sagte Labbadia jüngst im Podcast Phrasenmäher von Bild, „haben wir noch kein Wort gesprochen“. Wohl frühestens in der Länderspielpause vor dem Auftakt der Nationalmannschaft ins Jahr 2019 am 20. März in Wolfsburg werden sich Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Labbadia einmal austauschen. Auch der Höhenflug der Wölfe in diesem Frühjahr mit zuletzt zwei 3:0-Siegen gegen Mainz 05 und bei Borussia Mönchengladbach führte nicht dazu, dass Bewegung in die Zukunftsplanungen kommt.

Über die Beziehung zwischen Boss Schmadtke und seinem Leitenden Angestellten Labbadia wird seit längerer Zeit gerätselt, sie arbeiten beide nicht gerade eifrig daran, entsprechende Spekulationen öffentlich geradezurücken. „Es gibt überhaupt keine Problematik. Sonst würden wir die Zusammenarbeit ja beenden“, sagte VfL-Sportchef Schmadtke Anfang Februar. Er verwies immer wieder auf die Ankündigung, dass es „im Frühjahr“ einen Austausch geben soll.

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Labbadia gibt sich ebenfalls entspannt, er genieße die aktuelle Lebensphase, sagte der 53-Jährige. Er hat in Wolfsburg seit dem 20. Februar 2018 ordentlich etwas auf die Beine gestellt.

Labbadia hatte den VfL in prekärer Situation übernommen und über den Umweg Relegation zum Klassenerhalt geführt. In der laufenden Spielzeit zählt der abgestürzte Klub wieder zu den besten der Liga. Argumente für eine Weiterbeschäftigung des einstigen Stürmers gibt es genug.

Labbadia, dessen Name neuerdings rund um Schalke 04 kursiert, hält sich selbst offen, nach der Saison einen Schlussstrich zu ziehen. „Prinzipiell kann ich mir das Ausland auf jeden Fall vorstellen“, sagte er. Vor anderthalb Jahren hätte Labbadia beinahe in China unterschrieben, wo er bereits vor Ort war und ein finanziell lukratives Angebot vorliegen hatte.

Doch er entschied sich für die Bundesliga und erlebt nun die Jubiläumsfeierlichkeiten des VfL mit, der am 23. Mai 2009 erstmals Meister wurde. Mit einem 5:1-Sieg gegen Werder Bremen, bei dem Grafite brillierte. Im Moment des Erfolgs verließ damals Felix Magath den Klub.

(SID/red.)

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