Großer Reiz! Nations-League-Gruppensieg hat für Schlager hohen Wert

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Fußball-Nations-League stellt sich für Xaver Schlager nicht. Der Wolfsburg-Profi misst dem Bewerb aus zweierlei Gründen hohe Bedeutung bei: Im Falle eines Gruppensiegs wäre das ÖFB-Team bei der kommenden Auflage unter den Top-Nationen dabei, außerdem hätte man gute Chancen auf die Teilnahme am Play-off für die WM 2022, wenn die Qualifikation schiefgehen sollte.

„Der größte Reiz ist sicher die Hintertür für die WM-Quali“, sagte Schlager am Donnerstag in Wien. „Dass man dann noch gegen die ganz großen Mannschaften spielt, ist ein zusätzliches Zuckerl.“

Vor diesem Hintergrund hat Schlager auch Verständnis dafür, dass die UEFA die November-Länderspiele trotz der angespannten Corona-Situation in ganz Europa durchboxt. „Einerseits ist das schwer zu vertreten, andererseits geht viel Geld verloren, wenn die Spiele nicht stattfinden.“ Diese Summe fehle unter anderem den Nationalverbänden und damit auch vielen kleineren Clubs auch im Amateur-Bereich, meinte der Mittelfeldspieler.

Außerdem bieten Länderspiele zur Primetime in Lockdown-Zeiten auch eine gewisse Abwechslung. „Wenn man eh nicht viel machen kann, kann man sich vielleicht freuen, wenn es zumindest am Abend zwei Stunden Ablenkung gibt“, vermutete Schlager.

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Die Durchführung des Testspiels gegen Luxemburg, bei dem der 23-Jährige geschont wurde, wollte Schlager nicht verurteilen. „Die UEFA hat es so beschlossen. Man kann sich über die Sinnhaftigkeit aufregen, aber Fakt ist, es ist ausgetragen worden. Wir haben 3:0 gewonnen und einige Sachen ausprobieren können.“

Besonders attraktiv empfinde er Partien wie jene in Luxemburg allerdings nicht, gestand der Deutschland-Legionär. „Testspiele sind immer eine eigene Sache. Als Fußballer spielt man nicht gerne Testspiele und ist generell auf einen Wettbewerb fokussiert.“

Diesbezüglich wird es für Schlager in der Nations League am Sonntag gegen Nordirland und am Mittwoch gegen Norwegen interessant. Danach geht es zurück zum VfL Wolfsburg, wo zuletzt ein Disput zwischen Trainer Oliver Glasner und Sportchef Jörg Schmadtke für Schlagzeilen sorgte. „Ich glaube nicht, dass es so dramatisch ist. Differenzen und Meinungsverschiedenheiten sind normal, die soll es ja auch geben, damit man weiterhin vorankommt“, erklärte Schlager. Glasner hatte öffentlich die Transferpolitik seines Clubs kritisiert und dafür einen Rüffel der Vereinsspitze erhalten.

(APA)

Beitragsbild: GEPA