Hartberger Highlight-Spiele ohne Zuschauer: „Verlust im sechsstelligen Bereich“

Für den TSV Hartberg ist das Erreichen der Meistergruppe in der Tipico Bundesliga der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. In der Oststeiermark freute man sich auf fünf Highlight-Heimspiele gegen die besten Klubs in Österreich. Doch dann kam das Coronavirus und eine lange Pause. Nun rollt der Ball seit Dienstag in Österreichs höchster Spielklasse wieder.

Die Hartberger erwischten mit dem 2:1-Auswärtssieg beim LASK einen idealen Start in die entscheidende Phase der Meisterschaft. Heute trifft die Mannschaft von Trainer Markus Schopp zuhause auf Serienmeister Red Bull Salzburg (ab 16 Uhr live auf Sky Sport Austria 3 HD – mit Sky X kannst du das Spiel ohne lange Vertragsbindung live streamen).

Das Hartberger Stadion wäre wohl bis auf den letzten Platz ausverkauft gewesen. Da aktuell aber nur Spiele ohne Publikum stattfinden dürfen, absolvieren die Steirer die bisher größten Spiele der Vereinsgeschichte vor leerem Haus. „Wir haben uns alle auf Highlight-Spiele eingestellt, vor ausverkauftem Haus. Es ist natürlich sehr, sehr schade für die ganze Region. Es haben sich alle mega gefreut und auch der Kartenvorkauf war gut“, weiß Hartberg-Obmann Erich Korherr. Der weiß: „Der Verlust alleine beim Spielbetrieb ist sicher im sechsstelligen Bereich. Das können wir leider nicht mehr wettmachen.“

Korherr aktuell „Mädchen für alles“

Momentan hat das Oberhaupt der Hartberger noch mehr zu tun als sonst. Da beim TSV viele Mitarbeiter ehrenamtlich helfen und ihren Berufen nachgehen müssen, ist Korherr als Obmann in der sogenannten „roten Gruppe“, zu der auch die Betreuer und die Mannschaft gehört. „Ich habe jetzt eigentlich die ganze Abwicklung mit dem Spielbericht, mit den Schiedsrichtern, mit der Presse, was die Trainer und Spieler betrifft, übernommen.“

Korherr glaubt an Verlängerung mit Schopp

Neben seinem Malerbetrieb hat der Obmann nun also noch mehr Verantwortung beim Verein übernommen. Dazu kommen jetzt natürlich auch die Verhandlungen mit den Spielern. Die Verträge von Trainer Markus Schopp, Toptorjäger Dario Tadic und Leistungsträgern wie Rajko Rep und Felix Luckeneder laufen am Ende der Saison aus.

Vor allem die Zusammenarbeit mit Markus Schopp ist Korherr ein Anliegen: „Wir sind in Verhandlungen, aber es bedarf natürlich auch einiger Infrastrukturverbesserungen. Auch die Mannschaft muss dementsprechend zusammenbleiben. Ich denke schon, dass wir daran glauben können, dass Markus Schopp auch nächstes Jahr unser Trainer ist.“

Rep vor Abgang?

Bei Rep hingegen stehen die Zeichen wohl auf Abschied. „Rajko ist Teamspieler und im Sommer ablösefrei. Es wird schwierig, ihn zu halten. Ich denke, die Zeichen stehen bei ihm wohl auf Abschied. Das hat er uns auch schon so mitgeteilt“, erklärte Korherr zuletzt in der Kronen Zeitung.

Die Hartberger würden den Slowenen, der bereits 12 Scorerpunkte auf dem Konto hat gerne halten. „Aber wir können ihm kein großes Angebot machen, haben eine finanzielle Schmerzgrenze. Allerdings werden wir weiter mit ihm reden“, so Korherr.

Die Hartberger sind übrigens noch bis Anfang Juli in Kurzarbeit. Durch die benötigten Erholungspausen sei dies ohne Probleme möglich, so Korherr.