Hierarchie bei Ferrari: Binotto relativiert Aussagen des Präsidenten

Ferraris Teamchef Mattia Binotto hat ein Interview von Ferrari-Präsident John Elkanns relativiert. Geht es nach Elkann, ist Charles Leclerc „auf der Pole-Position“ bei den Italiener.

Vor dem Großen Preis von Italien in Monza gab Ferrari-Präsident John Elkann der Gazzetta dello Sport ein Interview. In diesem erklärte er, „dass Ferrari noch vor 2026 Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeister werden kann, mit Charles Leclerc auf der Pole-Position“. Viele fassten diese Aussage so auf, dass Carlos Sainz nur die Nummer 2 im Ferrari-Team sei.

„Das Ziel ist, die WM zu gewinnen, und das gilt für beide Fahrer“

Nun relativiert Teamchef Mattia Binotto die Aussage des Präsidenten. Für ihn gibt es bei Ferrari keine Nummer 1 oder Nummer 2. „Ich glaube, unser Vorsitzender hat das so gemeint: Wenn wir auf die aktuelle Saison blicken, war Charles im Durchschnitt schneller als Carlos, und er stand auch häufiger auf der Pole-Position. Aber das Ziel ist, die WM zu gewinnen, und das gilt für beide Fahrer“, erklärt der 52-Jährige.

Zudem stärkt Binotto Sainz den Rücken. „Ich halte Carlos für einen starken Rennfahrer. Er hat das im vergangenen Jahr und in den vergangenen Saisons bewiesen, und er beweist es auch diese Saison wieder“, so der Ferrari-Teamchef. „Er holt am Sonntag stets viele Punkte, er lernt dazu und er ist auch schnell. Daher ist es fair, wenn wir als Team beiden Fahrern gleiche Chancen geben, zumindest am Saisonbeginn.“

Stallorder nicht ausgeschlossen

Sollte es aber um die Weltmeisterschaft für einen der Fahrer gehen, dann schließt Binotto eine Stallorder nicht aus. „Sollte die Notwendigkeit dazu bestehen, könnten wir irgendwann festlegen, wer die besseren Chancen hat zu gewinnen“, so der gebürtige Schweizer.

(Julian Pilz – skysport.de)

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