Highspeed-Spektakel in Monaco-Manier! Das erwartet die F1-Fans in Las Vegas

Was schon länger gemunkelt wird, ist endlich offiziell: Die Formel 1 nimmt ab 2023 Las Vegas in den Rennkalender auf. Fans dürfen sich auf ein Stadt-Rennen a la Monaco und jede Menge Glamour freuen.

Die USA bekommen ab der Saison 2023 einen dritten Grand Prix in der Formel 1. Neben Austin und Miami wird der Große Preis von Las Vegas ein weiteres Highlight für die Motorsport-Fans in den USA – und auch für die F1-Anhänger auf der ganzen Welt. Denn eines ist sicher: Das Rennen in Las Vegas wird ein Spektakel.

Der „Strip“ von Las Vegas wird zur Rennstrecke

In der „Stadt der Sünden“ wird keine neue Rennstrecke gebaut, sondern ein Straßenrennen in bester Monaco-Manier ausgetragen. Auf dem „Strip“ von Las Vegas, der weltberühmten Amüsiermeile der bunten Stadt, werden die Fahrer an großen Hotels und imposanten Casinos sowie Wahrzeichen der Stadt vorbei rasen. Vor allem visuell ein Schauspiel, bei dem die Formel 1 eine Menge Zuschauer vor Ort erhofft.

Die Strecke soll 6,12 km lang sein, 14 Kurven und drei lange Geraden enthalten, die Geschwindigkeiten von über 342 km/h erlauben sollen. Gefahren werden 50 Runden.

„Das ist eine Riesen-Geschichte für die Formel 1. Diese Stadt hat eine enorme Strahlkraft mit allem, was da drumherum ist“, freut sich Sky Kommentator Sascha Roos auf den neuen Grand Prix in der Casino-Metropole: „Es gab in den 80ern bereits Rennen in Las Vegas, aber damals war das nicht sonderlich attraktiv gestaltet.“

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Mehr Zuschauer: Rennen wird schon Samstag stattfinden

In den Jahren 1981 und 1982 war der Große Preis von Las Vegas vor dem Prachthotel Caesars Palace ausgetragen worden, die Siege sicherten sich bei der Premiere der Australier Alan Jones und bei der zweiten Auflage der Italiener Michele Alboreto.

Nach 41-jähriger Pause will die Formel 1 der Stadt nun entsprechend groß auffahren. Die Strecke soll beispielsweise unter einigen Brücken der Stadt durchführen, auf der Fans stehen und das Rennen von oben beobachten können. „Das wird mit Sicherheit fantastisch initiiert werden, so wie wir das von der Formel 1 in den vergangenen Monaten gewohnt sind. Ich erinnere an das Rennen in Austin und auch das Rennen in Miami soll ähnlich schillernd werden“, ist sich Roos sicher.

Die wohl größte Neuerung: Das Rennen wird am Samstag stattfinden. In einem Nachtrennen zur besten Sendezeit in den USA erhoffen sich die Veranstalter so den Tourismus in der Stadt voll mitzunehmen und ein echtes Motorsport-Fest feiern zu können.

Domenicali: „Unglaublicher Moment für die Formel 1“

„Dies ist ein unglaublicher Moment für die Formel 1, der die enorme Attraktivität und das Wachstum unseres Sports mit einem dritten Rennen in den USA unter Beweis stellt. Las Vegas ist ein Reiseziel, das in der ganzen Welt für seine Aufregung, Gastfreundschaft, Nervenkitzel und natürlich den berühmten Strip bekannt ist“, freut sich auch Formel-1-Boss Stefano Domenicali auf den neuen Stop im Rennkalender.

„Es gibt keinen größeren Ort für ein Formel-1-Rennen als die globale Unterhaltungshauptstadt der Welt. Und wir können es kaum erwarten, nächstes Jahr hier zu sein.“

Lange Geraden, scharfe Kurven: Spektakel vorprogrammiert

Von der Strecke darf man neben den imposanten Bildern rundum ein klassisches Stadtrennen erwarten. Viele enge Stellen, lange Geraden und scharfe Kurven. „Es wird wohl keine langen, großen Kurven geben, das gibt die Stadt ja gar nicht her. Das werden eher 90-Grad-Kurven, wie man es aus dem ein oder anderen Stadtrennen schon kennt“, prognostiziert F1-Experte Roos.

Die Anforderungen an die Fahrer sind dabei klar: Tempo auf den Geraden, hartes Abbremsen in den 90-Grad-Kurven. Das bietet einiges an Staupotenzial. Dass es kracht, ist nicht unwahrscheinlich. So wird der Grand Prix auch für die breite Öffentlichkeit und nicht nur die Fans vor Ort zu einem reizvollen Event, das im Vergleich mit den bisherigen Rennen in Sachen Show noch einmal einen drauflegen könnte.

Formel 1 hofft auf Prominenz an der Strecke

Das dritte Rennen in den USA ist auch eine klare Ansage an prominente Konkurrenz-Veranstaltungen wie das 24-Stunden-Rennen in Le Mans oder der Nascar Series, die sich in den USA großer Popularität erfreut. Das Problem der Formel 1, dass der Fan-Nachwuchs unter 30 ausbleibt, ist durch eben solche Events wie dem neuen Glamour-Grand-Prix oder der Netflix-Serie „Drive to Survive“ erfolgreich entgegengewirkt worden.

In Las Vegas darf also ein weiteres Highlight im Rennkalender erwartet werden. Eine tolle Strecke entlang der bunten, LED-beleuchteten Casinos und Hotels der Stadt vor den Augen von so manchem Superstar. Denn fest steht auch, dass der Grand Prix eine Menge Prominenz anziehen dürfte.

Die USA werden zur neuen Heimat für die Formel 1

Wird Las Vegas so erfolgreich, wie erhofft, könnte das dritte Rennen in den USA nicht das letzte bleiben. Schon seit langem wird über ein Rennen in New York debattiert, das bislang noch von Politik und Anwohnern aufgehalten wurde. „Für New York gab es bereits ein Strecken-Layout und immer wieder Ideen, wie man es machen könnte. Gerüchten vor einigen Jahren zufolge hätte man ab diesem Jahr sogar schon da fahren sollen“, klärt Sky Experte Roos auf.

Stattdessen griff Miami zu – nun auch noch Las Vegas. Die Formel 1 scheint voll in den USA angekommen zu sein und in den Staaten eine neue, große und teils vielversprechende Heimat gefunden zu haben.

(Lars Pricken – skysport.de)

Bild: Imago