Hinter Brunner herrscht harter Kampf um Olympia-Tickets im RTL

Vier Ski-Weltcup-Riesentorläufe sind geschlagen, drei stehen vor Olympia noch auf dem Programm. Laut aktuellem Stand wäre Stephanie Brunner für Österreich wohl fix gesetzt, dahinter hätte Elisabeth Kappaurer die besten Karten auf einen Startplatz, gefolgt von Ricarda Haaser und Bernadette Schild. Womit das Quartett für Pyeongchang im Vergleich zu Sotschi 2014 ein völlig neues Gesicht hätte.

Bei den Winterspielen vor knapp vier Jahren gewann Anna Veith noch als Fenninger die Silbermedaille. Elisabeth Görgl und Kathrin Zettel haben ihre Karriere beendet, Michaela Kirchgasser pausiert derzeit verletzungsbedingt. Veith hat nach ihren Knieoperationen im Super-G bereits wieder gewonnen, im Riesentorlauf fehlt noch ein gutes Stück zur Topform. Rang 21 in Lienz war ein erster Schritt dorthin. „So kann es weitergehen“, meinte die Salzburgerin.

Schwierig gestaltet sich das Comeback von Eva-Maria Brem nach ihren Unterschenkelbrüchen. Die Disziplinsiegerin von 2015/2016 hat einzig im Riesentorlauf eine Chance auf einen Start bei den Winterspielen, sie war bisher 27. und 30. und verpasste in Lienz die Qualifikation für das Finale. „Wir brauchen Geduld. Dass sie es kann, hat sie schon oft bewiesen. Sie wird nach der harten Phase wieder rankommen, davon bin ich überzeugt“, sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum.

Erfreulich läuft es indes bei Brunner, die nach zwei vierten Plätzen am Freitag in Lienz auf Rang fünf kam. Das Stockerl ist in Reichweite, dafür will die aktuelle Disziplinfünfte künftig auch im ersten Durchgang „losgelöster“ agieren. „Ich weiß, ich kann mehr Gas geben, das müsste ich im ersten auch einmal machen“, sagte die Tirolerin. Nach zwei Tagen Pause wird sie sich auf Zagreb vorbereiten, auch im Slalom läuft es ordentlich. „Es kommt ein harter Jänner, da muss man durchbeißen, damit man bei jedem Rennen hundertprozentig fit am Start steht.“

Konstante Leistungen liefert in ihrer zweiten Weltcupsaison Kappaurer ab, in drei der vier Rennen war sie Top-14 (12., 13., 14.). „Über Olympia habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht nachgedacht. Es sind viele, die gut Riesentorlauf fahren können. Ich schaue mal von Rennen zu Rennen, wenn ich dabei bin umso besser. Ich habe meine Leistung gebracht, mal schauen, wie die Trainer entscheiden“, meinte die 23-jährige Vorarlbergerin.

Vor der Nominierung der Olympiamannschaft am 22. Jänner steht nur noch der Riesentorlauf in Kranjska Gora auf dem Programm, für die Aufstellung in den einzelnen Disziplinen werden freilich auch noch die Ergebnisse danach – im Riesentorlauf sind das Kronplatz und Lenzerheide – einbezogen.

Auch Haaser als Elfte in Sölden, 15. in Courchevel und 18. in Lienz ist im Rennen um ein Olympiaticket im Riesentorlauf, ebenso Bernadette Schild mit 12 und 13 als Bestleistungen. Carmen Thalmann (einmal 20.) und Katharina Truppe (18.) spielten bisher nur Nebenrollen.

Beitragsbild: GEPA

(apa)