Hirscher greift in Madonna nächste Stenmark-Bestmarke an

„Mehr wird die Kraft nicht“, musste auch Ski-Superstar Marcel Hirscher nach dem vierten Rennen innerhalb von fünf Tagen eingestehen. Der im Saalbach-Slalom eingefahrene 63. Weltcupsieg der Karriere gab freilich noch einmal einen Extraschub für das Flutlichtrennen am Samstag in Madonna di Campiglio (15.45/18.45 Uhr), von wo es in die kurze Weihnachtspause geht.

Der 29-jährige Salzburger fährt um den sechsten Sieg beim achten Saisoneinsatz. Freilich wird derzeit parallel noch eine andere Liste geführt, denn auch der Riesentorlauf von Beaver Creek könnte nachträglich noch zur Beute Hirschers werden, dem deutschen Gewinner Stefan Luitz droht wegen Anwendung einer unerlaubten Methode die Disqualifikation.

So oder so läuft die Saison für den siebenfachen Gesamtweltcupsieger Hirscher wie geschmiert, nur kurz stotterte das Werkl, als das Set-up am Mittwoch im Saalbach-Riesentorlauf nicht passte und es Platz sechs wurde. Nach dem Slalom am Donnerstag lobte der souverän im Gesamtweltcup Führende seine Crew und sprach von einer „Teamleistung“. Auch die Funksprüche funktionierten, von Löchern in der Piste hatte er Kenntnis. „Das kann rennentscheidend sein, heute war es unerlässlich“, bestätigte Hirscher.

In Madonna hat Hirscher im Vorjahr zum zweiten Mal nach 2012 gewonnen, es winkt der 30. Erfolg in einem Spezialslalom überhaupt. Und der achte im Kalenderjahr 2018, er kann mit dem die Statistik anführenden Schweden Ingemar Stenmark gleichziehen, der saisonübergreifend 1977 achtmal im Torlauf zuschlug – der achte Erfolg passierte übrigens in Madonna.

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Auch andere Österreicher denken gerne an den Ort im Trentino. So Marco Schwarz, der 2015 dort als Dritter erstmals in seiner Karriere auf das Podest gekommen war. „Ich freue mich, ich habe den Hang gut in Erinnerung, aber das ist natürlich auch schon wieder drei Jahre her. Es ist wieder ein neues Rennen, ich werde wieder Gas geben“, sagte der 23-jährige Kärntner. Fehlen würden derzeit nur Kleinigkeiten. „Im Training funktioniert es sehr gut, jetzt muss ich es noch im Rennen herbringen. Ich bin überzeugt, dass ich das schon in Madonna mache.“

Neunter war Schwarz in Saalbach, Neunter ist er nach zwei Rennen auch in der Disziplinwertung. Vor ihm liegen neben Hirscher auch Michael Matt als Sechster und Manuel Feller als Siebenter.

Feller fuhr am Donnerstag als Vierter um 0,19 am Podest vorbei. Vor den „hoffentlich drei guten Slalom-Trainingstagen um Weihnachten“ freut er sich auf Madonna. „Die Piste soll sehr, sehr gut sein. Es war mit nur Kunstschnee und ohne Naturschnee auch leichter zum Herrichten.“ In Saalbach habe man auch alles mit „Händen und Füßen“ probiert, um ein faires Rennen zu veranstalten. „Aber Wetterverhältnisse kann man nicht beeinflussen.“

In Madonna sei er immer wieder sehr, sehr gute Durchgänge gefahren, beide hätten aber noch nie hingehaut. „Letztes Jahr habe ich ein sehr gutes Finish gehabt. Ich nehme den zweiten Lauf in Saalbach als Beflügelung mit und versuche, in Madonna befreit an den Start zu gehen“, erklärte der 26-jährige Fieberbrunner, der 2017 in Madonna von neun auf fünf fuhr, nur 22/100 Sekunden hinter Hirscher.

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Der 25-jährige Flirscher Matt hat bei drei Madonna-Einsätzen nur einen elften Platz 2016 stehen. Ein blockiertes Iliosakralgelenk (ISG) machte dem Olympia-Bronzemedaillengewinner zuletzt zu schaffen, zum Antreten in Saalbach entschied er sich kurzfristig und wurde mit Rang fünf belohnt. In den vergangenen vier Jahren habe er mit dem ISG keine Probleme gehabt, aber jetzt sei die Blockade durch einen Trainingssturz ausgelöst worden.

Er lasse sich chiropraktisch behandeln und kompensiere viel mit dem Rumpf, dafür würde man auch trainieren, erklärte Matt. „Unterm Fahren funktioniert es ganz gut. Jetzt weiß ich, dass es passt. Madonna ist ein richtig geiles Rennen, ein Nachtrennen und heuer auch noch am Samstag. Da ist sicher die Hölle los. Auf das freue ich mich.“

Beitragsbild: GEPA

(APA)