Hirscher peilt Comeback Anfang Dezember an

Wien (APA) – Marcel Hirscher will nach seinem bei einem Trainingssturz erlittenen Knöchelbruch nichts überstürzen. „Ich denke, wenn ich in Beaver Creek dabei sein kann, wäre das perfekt – alles andere wäre sehr, sehr optimistisch“, schrieb der Alpin-Ski-Star in seinem Blog auf redbull.com. In Beaver Creek findet am 1. Dezember ein Super-G und zwei Tage später ein Riesentorlauf statt.

„Es dauert seine Zeit!“, betonte Hirscher, der sich Mitte August beim Training auf dem Mölltaler Gletscher einen nahezu unverschobenen Bruch des linken Außenknöchels zugezogen hatte. „Zwar ist die Hälfte der vorgeschriebenen sechs Wochen Gips bald erreicht, doch der Weg zurück auf Ski ist ein langer… da hilft kein: hätte, wäre, täte.“

Im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur hatte Hirschers Vertrauensarzt Gerhard Oberthaler schon am 18. August 12 bis 15 Wochen Pause als realistisch bezeichnet. Der Mediziner nannte dementsprechend einen Zeitpunkt zwischen November oder Dezember als Comeback-Termin.

Untätig ist der Patient Hirscher derzeit aber keineswegs, wie auch diverse Bilder und Videos auf seinen Social-Media-Kanälen zeigen. Er trainiere speziell „Schwachstellen, für die zu dieser Jahreszeit normalerweise keine Zeit wäre. Sprich gewisse Bereiche am Oberkörper, wichtige Hilfsmuskulatur und natürlich den rechten Fuß“, erklärte der Salzburger. „Für mich ist es wichtig, trotz Gipsfuß meinen Rhythmus und das richtige Mindset zu finden.“

Was in diesem Jahr erschwerend hinzukommt, ist die Umstellung im Riesentorlauf: Der Radius der Skier für diese Disziplin geht von 35 auf 30 Meter zurück. Hirscher habe sich nach dem Weltcup-Finale in Aspen im März bewusst dazu entschieden, das neue Material erst ab September zu testen. „Dass das nun nicht möglich ist, macht die kommende Saison schon jetzt extrem spannend. Da fehlen mir zu Beginn, komme was wolle, 20 bis 25 wertvolle Skitage, die mir Alexis (Pinturault; Anm.) und Co. auf dem neuen Material voraushaben“, schrieb er.

„Doch wie bereits gesagt hilft kein Jammern. Stattdessen bin ich dankbar dafür, dass ich gut sechs Jahre lang rein gar nichts hatte, außer vielleicht mal einen Männerschnupfen“, kehrte Hirscher das Positive hervor. Was die Olympischen Spiele im Februar in Südkorea betrifft, sehe er ohnedies kein Problem: „Um Pyeongchang mache ich mir dagegen überhaupt keine Sorgen! Da werde ich sicher wieder in Top-Form sein.“

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