Historisch schlechtes Barca: Nur noch ein Schatten seiner selbst

Der FC Barcelona steht nach der Niederlage gegen Aufsteiger Cadiz weiter im Tabellenmittelfeld fest und befindet sich erneut in einer Krise. Gelingt es Cheftrainer Ronald Koeman, das Ruder noch herumzureißen?

Tabellenplatz neun, zwölf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Atletico Madrid sowie das kleine Drei-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz: Der FC Barcelona ist in der spanischen Liga nur noch ein Schatten seiner selbst. Der 26-fache spanische Meister hat in zehn Spielen bereits vier Niederlagen kassiert – so viele wie manchmal in einer kompletten Spielzeit nicht.

„Enormer Rückschlag“: Barca-Coach Koeman sauer nach Cadiz-Pleite

Umbruch fruchtet noch nicht

Dabei sollte nach der vergangenen Saison alles besser werden. Mit Ronald Koeman holte Barca einen Ex-Spieler an die Seitenlinie, Lionel Messi wurde von einem Verbleib „überzeugt“ und eine Verjüngung des Kaders wurde umgesetzt. Die Katalanen stellten alles und jeden auf den Prüfstand – bislang ohne großen Erfolg. Der Umbruch fruchtet noch nicht.

Im Gegensatz zur Champions League (Tabellenführer mit fünf Siegen aus fünf Spielen) erwischte „Blaugrana“ in der Primera Division den schlechtesten Start seit 49 Jahren. Nach der unnötigen 1:2-Niederlage bei Liga-Neuling FC Cadiz musste sich der spanische Weltklub mal wieder der Kritik stellen. Besonders Marc-Andre ter Stegen kommt in der heimischen Presse nicht gut weg.

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Ter Stegen patzt erneut

Das zweite Gegentor steht dabei sinnbildlich für die aktuelle Liga-Verfassung von Barca. Der Gegentreffer entstand völlig unnötig aufgrund einer Fehlerkette, die in Form eines schwachen Einwurfs von Linksverteidiger Jordi Alba begann und schlussendlich beim patzenden deutschen Torhüter mündete. Die spanische Sportzeitung AS kürte die Szene zum „Patzer des Jahres“, Mundo Deportivo beschrieb den Torwart als „nachlässig oder ängstlich“. Barca-Coach Koeman sprach von „Konzentrationsmängeln“ und bewertete das Spiel im Nachgang als „Riesenschritt zurück“.

Für ter Stegen war das scheiternde Herausstürmen bereits der zweite folgenschwere Patzer innerhalb weniger Wochen. Bereits gegen Atletico Madrid hatte der 28-Jährige maßgeblichen Anteil am entscheidenden Gegentor.

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Verpasst Barca die CL-Quali?

Bezüglich des immer weiter steigenden Abstands auf die Tabellenspitze stellte Koeman fest, dass der Rückstand „eine Menge“ sei. Auf den Erzrivalen Real Madrid – der ein Spiel mehr bestritten hat – sind auch schon sechs Punkte aufzuholen.

Lionel Messi, Antoine Griezmann & Co. geraten somit immer weiter unter Druck, die hohen Ziele noch zu erreichen. Wie jedes Jahr ist in Barcelona der spanische Meistertitel neben dem Pokalgewinn das nationale Ziel. Daran dürfte derzeit nicht zu denken sein, noch eher scheint das erstmalige Verpassen der Champions-League-Qualifikation seit 2003 einzutreten.

Sollte dieses Szenario Realität werden, so würde die ruhmreiche Messi-Ära beim FC Barcelona alles andere als ruhmreich enden. Der Vertrag des Superstars läuft im kommenden Sommer aus. Eine Wiedervereinigung mit Pep Guardiola bei Manchester City gilt derzeit als die wahrscheinlichste Option für den sechsmaligen Ballon-d’Or-Gewinners.

Champions League im Kontrast

Ein völlig anderes Gesicht zeigt der FC Barcelona in der Champions League: Dort steht der Viertelfinalist der abgelaufenen Saison als Tabellenführer der Gruppe G ein Spieltag vor Ende der Gruppenphase bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest. Aus den fünf Partien in der Königsklasse gewann Barca jedes und fuhr somit mehr Punkte ein (15) als in den gesamten zehn Ligapartien (14).

Im letzten Duell der Vorrunde empfängt der FC Barcelona den Gruppenzweiten Juventus Turin (Mittwoch, ab 20:45 Uhr live auf Sky Sport Austria 1 – mit dem SkyX-Traumpass das Spiel live streamen) Das Team um Cristiano Ronaldo muss die Partie mit mindestens zwei Toren Unterschied für sich entscheiden, um noch an den Spaniern vorbeizuziehen.

In LaLiga folgt am Wochenende ein Heimspiel gegen UD Levante. Gegen den Tabellen-17. sollte der spanische Traditionsklub wohl besser sein Champions-League-Gesicht zeigen, ansonsten dürfte die Unzufriedenheit weiter wachsen.

https://www.skysportaustria.at/krise-beim-fc-barcelona/

Bild: Getty