Hoffnung aufgegeben: Bosz hakt Havertz-Verbleib ab

Der Wechsel von Kai Havertz zum FC Chelsea steht unmittelbar bevor. Leverkusens Trainer Peter Bosz rechnet nicht mehr mit dem Nationalspieler, der zum teuersten deutschen Profi der Geschichte werden soll.

Kai Havertz schob auch ein rotes Köfferchen neben sich her, als er am Montagmittag in Stuttgart zur Nationalmannschaft stieß. Demnächst wird sich der Jungstar an Blau gewöhnen müssen, denn sein Wechsel zum englischen Topklub FC Chelsea steht unmittelbar bevor. Sein bisheriger Trainer Peter Bosz erwartet, dass der 21-Jährige nach der Länderspielpause zu Bayer Leverkusen „nicht mehr zurückkommt“.

„Wahrscheinlichkeit ist größer, dass Kai weggeht“

Zumindest hellblau war die Maske, die Havertz trug, als er im Stuttgarter Wald-Hotel eintraf und einem jungen Fan trotz Corona-Abstandsregeln ein Selfie gewährte. Angereist ist der Nationalspieler noch als Bayer-Profi, abreisen wird er als Chelsea-Spieler. Davon geht zumindest Bosz aus.

„Es kann im Fußball immer so sein, dass das am Ende nicht klappt. Aber ganz ehrlich, weil schon so lange verhandelt wird, gehe ich davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Kai weggeht, als dass er noch bleibt“, sagte der Niederländer auf einer virtuellen Pressekonferenz am Montag.

Havertz fehlte beim Leistungstest in Leverkusen

Am Sonntag hatte Havertz schon beim Leistungstest vor der Wiederaufnahme des Trainings in Leverkusen gefehlt. Spätestens nach den Länderspielen am Donnerstag in Stuttgart gegen Spanien und drei Tage später in Basel gegen die Schweiz (beide 20:45 Uhr) soll der Transfer über die Bühne sein.

Chelsea mit seinem russischen Geldgeber Roman Abramowitsch ist nach langen Verhandlungen offenbar bereit, die von Bayer geforderten 100 Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Havertz wäre damit der teuerste deutsche Profi der Geschichte. „Das sind Vereine und Personen, in diesem Fall wahrscheinlich Roman Abramowitsch, die das zahlen können und wollen“, sagte Bosz: „Die werden das schon durchrechnen, denn der Kai ist auch nicht der einzige Spieler, der dieses Jahr nach Chelsea geht.“

Bald mit Werner, Silva & Co. in einem Team?

Die Blues haben in der Sommerpause erheblich aufgerüstet und mit Timo Werner von RB Leipzig bereits einen Nationalspieler für geschätzte 53 Millionen Euro unter Vertrag genommen. Zudem gaben sie 50 Millionen für Verteidiger Ben Chilwell von Leicester City und 40 Millionen für den Marokkaner Hakim Ziyech von Ajax Amsterdam aus. Ablösefrei kamen Thiago Silva (Paris St. Germain) und Malang Sarr aus Nizza.

(SID)

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