Homeoffice-Draft in der NFL ohne Pannen und Überraschungen

Beim ersten Homeoffice-Draft in der NFL-Geschichte sind in der ersten Runde große Pannen und große Überraschungen ausgeblieben. Wie erwartet entschieden sich die Cincinnati Bengals am Donnerstag (Ortszeit) mit dem ersten Pick für Quarterback Joe Burrow, der nach 60 geworfenen Touchdown-Pässen bester College-Football-Spieler der USA und zudem mit der Louisiana State University Meister wurde.

Burrow war der erste von insgesamt drei Quarterbacks unter den ersten sechs ausgewählten Spielern. Die Miami Dolphins entschieden sich für Tua Tagovailoa, dem ein herausragendes Talent bescheinigt wird, der aber wegen einer Hüftverletzung aber auch als fraglich galt. Die Los Angeles Chargers wählten Justin Herbert als neuen Spielmacher.

Für die einzige echte Überraschung in der ersten Runde des NFL-Drafts sorgten die Green Bay Packers. Das Traditionsteam aus Wisconsin tauschte sein Auswahlrecht um vier Positionen nach oben, um an der 26. Stelle Quarterback Jordan Love zu verpflichten. Der 21-Jährige soll wohl als Nachfolger von Star-Spielmacher Aaron Rodgers (36) aufgebaut werden.

Rodgers war 2005 an der 24. Stelle ausgewählt worden und fungierte drei Jahre als Ersatz für Brett Favre, ehe er die Legende beerbte und selbst zu einem der besten Quarterbacks der Liga avancierte. Favre war bei Rodgers Verpflichtung 35 Jahre alt. Green Bay hat bisher vier Super-Bowl-Titel gewonnen, je einen mit Favre (1997) und Rodgers (2011). „Ich bin super aufgeregt“, sagte Love. „Ich weiß, dass ich sehr viel von Aaron Rodgers lernen kann.“

Beim Draft dürfen die NFL-Teams aus den Nachwuchsspielern auswählen. Die schlechtesten Mannschaften bekommen die größte Auswahl. So will die Liga über Jahre hinweg gesehen für Chancengleichheit sorgen, die Entscheidungen sind entsprechend wichtig und bis ins Detail durchkalkuliert. Die Mannschaften dürfen ihre Positionen tauschen.

Wegen der Corona-Pandemie fand der Draft nicht wie geplant als großes Spektakel in Las Vegas statt. Stattdessen arbeiteten alle Trainer und Manager von zu Hause und waren via Internet, Telefon und Handy im Kontakt. Der Draft geht über insgesamt sieben Runden und drei Tage.

(APA)

Bild: Imago