HSV zittert vor Heidenheim – Hanseaten blüht wieder Fiasko

Dem einstige Bundesliga-Dino blüht eine neuerliche Strafrunde in der zweithöchsten Spielklasse. Am Sonntag hat der Hamburger SV im Heimspiel gegen Sandhausen die letzte Chance, jenes Fiasko, das ihm schon im Vorjahr ereilte, zu verhindern. Als Konkurrent um den Relegationsplatz in der 2. deutschen Liga geht der 1. FC Heidenheim in die abschließende Runde. Der HSV zittert.

Gewinnen die Underdogs aus Baden-Württemberg beim 2020 noch ungeschlagenen Meister Bielefeld, hilft den Hanseaten auch ein Sieg nicht. Bielefeld ist aufgestiegen, der zweitplatzierte VfB Stuttgart zu 99 Prozent. Der Dritte darf sich mit dem 16. aus dem Oberhaus um einen Bundesliga-Platz messen. Interessantes Detail am Rande: Sollte Heidenheim statt des HSV aufsteigen, würde das Bielefeld zwei Millionen Euro mehr Fernsehgeld in der kommenden Saison garantieren. Arminia-Trainer Uwe Neuhaus versprach natürlich vollen Einsatz: „Wir werden deswegen nicht die Fairness außer Acht lassen“, kündigte er an.

Auch in der vergangenen Saison war der HSV als Vierter in die letzte Runde gegangen – und zogen mit leeren Händen und hängenden Köpfen als Vierter auch wieder ab. Dieses Szenario droht dem unter Ernst Happel einst als Europacupsieger der Landesmeister und deutscher Champion in die Annalen eingegangenen HSV erneut. Womöglich blickt man auch aus Linz gespannt Richtung Norden. LASK-Profi Peter Michorl könnte im Sommer nach Hamburg wechseln, sollte der HSV in die Bundesliga aufsteigen. Der Mittelfeldmann soll eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag besitzen.

„Wenn wir es am Ende in die Relegation schaffen, haben wir es verdient. Wenn wir es nicht schaffen, ist es auch verdient“, sagte Hamburgs Trainer Dieter Hecking. Er hat mit Louis Schaub, Lukas Hinterseer und Martin Harnik drei österreichische Offensivkräfte zur Auswahl. Zuletzt spielte nur der von Bremen ausgeliehen Harnik von Beginn an. Beim 1:2 ausgerechnet gegen Heidenheim traf ein Niederösterreicher entscheidend: Konstantin Kerschbaumer sorgte in der 96. Minute für das späte Glück der Heidenheimer.

Diese haben laut ihrem Coach „einen großen Hunger auf Erfolg“. Frank Schmidt sitzt schon seit 2007 auf der Trainerbank der Süddeutschen und ist der dienstälteste Coach im deutschen Profifußball. Der HSV hatte in der Zeit 16 Coaches. Heidenheim spielt seit 2014 in der 2. Bundesliga. Bis 2008 war der Verein noch in der fünftklassigen Oberliga im Einsatz.

(APA/dpa)

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