„Intensität verloren“: Salzburg sucht trotz Sieg sein Meisterniveau

Eine Stunde lang sah es am Sonntag nach einer klaren Sache im Fußball-Bundesligamatch zwischen Red Bull Salzburg und dem WAC aus. Der Meister führte 2:0 und drängte auf die Vorentscheidung, dann entglitt der Elf von Matthias Jaissle das Spiel. „Ich bin absolut nicht zufrieden mit der letzten halben Stunde“, sagte der Coach im Sky-Interview. Salzburg ist noch auf der Suche nach jenem Niveau, das es seit Jahren unantastbar macht. Der WAC sucht indes den ersten Liga-Dreier.

Die Statistik zur Halbzeitpause sprach eine klare Sprache für die Bullen: Fast 70 Prozent Ballbesitz, 11:0-Ecken und am wichtigsten: 2:0 nach Toren. Die Kärntner hatten da noch nicht einen Torschuss hinbekommen. „Das war wirklich 45 Minuten genau der Fußball, den wir uns hier vorstellen. Leider haben wir es noch nicht geschafft, es über 90 Minuten auf den Platz zu bringen“, konstatierte Jaissle nach der Partie.

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Denn in Hälfte zwei wendete sich überraschend das Blatt. „Da haben wir einfach aufgehört, die Spielfreude mit Ball zu haben“, analysierte der deutsche Trainer. Solche Schwächephasen in der heimischen Liga ist man in Wals-Siezenheim nicht gewohnt und ein Grund, warum die Salzburger derzeit nicht auf ihrem Stammplatz in der Tabelle thronen, sondern der stark performende LASK. „Wir haben die Intensität verloren. Vielleicht weil wir dachten, dass es mit 90 Prozent reichen würde“, mutmaßte Nationalteamspieler Nicolas Seiwald.

Klarheit herrscht unterdessen um die Zukunft von Benjamin Sesko, der Stürmer wechselt nach der Saison zu Leipzig. Jaissle ist froh, dass die Personalie durch ist. „Man hat in den letzten Wochen schon gemerkt, dass ein brutaler Wirbel um ihn war. Jetzt kann er sich komplett auf uns konzentrieren.“ Der 19-Jährige dankte es gegen den WAC mit seinem zweiten Saisontor. Bei den im Angriff breit aufgestellten Salzburgern könnte es noch zu Aktivitäten in dieser Transferperiode kommen: Junior Adamu und Roko Simic gelten als Wechselkandidaten.

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Dutt auch nach vier sieglosen Runden gelassen

Mit ganz andere Sorgen ist man in Wolfsberg beschäftigt. Die sieglosen Kärntner, die in der Vorwoche gegen den LASK mit 1:5 unter die Räder gekommen waren, halten nach vier Runden erst bei zwei Punkten. Trainer Robin Dutt versuchte nach der Partie die positiven Aspekte mitzunehmen: „Ich hatte den Eindruck, dass wir körperlich noch einmal zulegen konnten“, spielte der Deutsche auf die Leistungssteigerung seines Teams in der zweiten Hälfte an, die allerdings nur mehr zum Anschlusstreffer in der Nachspielzeit durch Dario Vizinger reichte.

Man habe viel dafür getan, dass die Spieler auch „in einer englischen Woche zulegen können“, erklärte Dutt. Dies sei auch der Grund, warum man nicht wie Rapid um eine Spielverschiebung zwischen den Play-off-Partien in der Conference League gegen Molde FK angesucht habe. „Wir haben schon in der Vorbereitung mit einem Drei-Tages-Rhythmus die Testspiele gemacht und da gibt es keinen Grund, das jetzt zu unterbrechen, vor allem dann nicht, wenn wir alle Spieler fit haben. Wir haben keinen einzigen verletzten Spieler. Wir haben alles auf diesen Rhythmus abgestellt und deswegen ziehen wir den durch“, so Dutt, der am Donnerstag in Molde ein Duell auf Augenhöhe erwartet.

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(APA).

Beitragsbild: GEPA.