Inter vs. Rapid 1990: Als ein „Ahnungsloser“ Rapid aus dem Europacup „warf“

Heute Abend steht das Hinspiel des Europa League-Sechzehntelfinals zwischen Rapid Wien und Inter Mailand (18:55 Uhr/Allianz Stadion) auf dem Programm. Das bisher einzige Kräftemessen zwischen den Hütteldorfern und dem italienischen Traditionsklub gab es in der Saison 90/91. Damals zog Rapid in der 1. Runde des UEFA Cups unglücklich den Kürzeren und schied nach Verlängerung im Rückspiel in Mailand aus.

Hinspielsieg trotz Rückstand

Rapid hatte das Hinspiel im Gerhard Hanappi-Stadion dank der Treffer von Heimo Pfeifenberger (54.) und Christian Keglevits (71.) mit 2:1 (0:1) gewonnen. Der damals frischgebackene Weltmeister und spätere Rapid-Trainer Lothar Matthäus hatte Nerazzuri in Führung gebracht (5.).

Rapid hadert mit Schiedsrichter

Die „Grün-Weißen“, die damals mit Michael Konsel, Andreas Herzog, Jan Age Fjörtoft und Co. antraten, hatten sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel geschaffen. In Italien lief es für die Elf von Trainer Hans Krankl aber nicht nach Wunsch. Robert Pecl musste frühzeitig unter die Dusche. Erst sah der Rapid-Defensivmann für ein Foul die Gelbe Karte, ehe er nur eine Minute später für ein weiteres Foul an Fausto Pizzi vom englischen Schiedsrichter George Courtney die Rote Karte bekam (18.).

Fjörtoft hat den „Matchball“ am Fuß

Im zweiten Spielabschnitt ging Inter durch einen Doppelpack von Nicola Berti (67.,84.) mit 2:0 in Führung. In der 88. Minute gelang Franz Weber der überlebenswichtige Treffer zum 1:2 aus Sicht der Wiener. Nach einem Pass in die Tiefe spitzelte er den Ball in seiner unnachahmlichen Art an Inter-Keeper Walter Zenga vorbei ins Netz. Nur wenige Minuten später hatte Jan Age Fjörtoft den „Matchball“ auf dem Fuß, doch der norwegische Angreifer scheiterte an Zenga. Es blieb beim 2:1 – Verlängerung.

In dieser erzielte Jürgen Klinsmann in der 101. Minute den entscheidenden Treffer zum 3:1 für Inter und brachte die Elf von Trainer Giovannni Trapattoni eine Runde weiter.

„Das ist ein Ahnungsloser“

Kurz vor dem Ende flog auch noch Heimo Pfeifenberger mit Rot vom Platz (112.) und Rapid musste das Spiel mit zwei Spielern weniger beenden. Nach dem Spiel stellte sich Andreas Herzog dem Interview. Der damals 22-Jährige war vor allem auf Schiedsrichter George Courtney nicht gut zu sprechen: „Ich glaube wir waren von Anfang verurteilt mit dem Schiedsrichter. Wahrscheinlich hätte er noch jemanden ausgeschlossen oder einen Elfmeter gegen uns gegeben. […] Ich glaube, dass ist wirklich ein bisschen ein Ahnungsloser.“

Das legendäre Interview im VIDEO

https://www.skysportaustria.at/uefa-el/kuehbauer-vor-duell-mit-inter-weiss-nie-was-passieren-kann/

Rapid-Trainer Kühbauer vor dem Duell gegen Inter

Bild: Wikipedia/IT