J. Melzer genießt Zeit in Wimbledon: „Mein Lieblingsturnier“

Der Niederösterreicher Jürgen Melzer hat diese Woche noch einmal einen Grand-Slam-Auftritt, womöglich einen seiner letzten. Mit dem Kanadier Daniel Nestor trifft der 37-Jährige als Wildcard-Duo in der ersten Doppelrunde auf den Wiener Alexander Peya und den Kroaten Nikola Mektic (8). Erst im Vorjahr in Melbourne war Melzer bei einem Major-Start auf Peya getroffen und als Sieger vom Court gegangen.

„Also offensichtlich zieht es uns immer zusammen“, sagte Melzer, hob aber das Positive hervor. „Für mich ist es schön, hier noch einmal spielen zu können. Es macht riesig Spaß, hier zu sein. Es ist mein Lieblingsturnier, ich habe Riesenerfolge hier gefeiert. Da wiederzurückzukehren, macht natürlich extremen Spaß.“ Man wisse aber, dass man die Zeit nicht zurückdrehen könne. „So viele Wimbledon-Turniere werden (für mich, Anm.) nicht mehr kommen. Also muss man die genießen, die man hat.“

„Tut immer noch extrem weh“

Mit einem Einzel-Ranking außerhalb der Top 700 ist Melzer bewusst, dass es für ihn mittlerweile sehr schwierig ist, bei einem Major überhaupt noch in eine Qualifikation zu kommen. „Im Einzel wird es schwierig, noch eines zu erleben. Aber man weiß ja nie“, erklärte der Familienvater. Ob dieses Wissens schmerzt es ihm umso mehr, dass er dieses Mal das Hauptfeldticket im Einzel nach Vergabe eines Matchballs noch verpasst hat. „Das tut immer noch extrem weh, weil ich sehr knapp dran war, sehr gut gespielt habe.“

Ein paar Zentimeter hätten gegen den Deutschen Yannick Maden bei einer 2:0-Satzführung im Tiebreak des dritten Durchgangs gefehlt. „Wenn der nicht das Netzband berührt, sondern durchgeht der Aufschlag. Es ist eine bittere Niederlage, die wehtut. Aber ich hatte hier auch schöne Momente und ich werde an die denken.“ Melzer hat in Wimbledon drei Grand-Slam-Titel geholt – nämlich 1999 bei den Junioren, 2010 im Doppel mit Philipp Petzschner (GER) und 2011 im Mixed mit Iveta Benesova (CZE).

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(APA)