Junuzovic-Tor zu wenig: Werder blamiert sich in Lotte

Werder Bremen hat sich fünf Tage vor dem Bundesligastart bei Fußball-Rekordmeister Bayern München die nächste Blamage im DFB-Pokal geleistet. Die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik unterlag bei Drittligist Sportfreunde Lotte am Sonntag mit 1:2 (1:1) – zum vierten Mal in den vergangenen sechs Pokal-Wettbewerben scheiterte Werder damit in der ersten Runde an einem unterklassigen Gegner.

Matthias Rahn (8.) und Andre Dej (54.) erzielten die Treffer für Lotte. Kurz vor der Pause hatte Zlatko Junuzovic (45.) zum schmeichelhaften Ausgleich für die Bremer getroffen, die am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Liga-Eröffnungsspiel bei den Bayern antreten müssen. Fin Bartels (81.) sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.

 

Werder lief vor 10.056 Zuschauern im Stadion am Lotter Kreuz ohne Topstürmer Claudio Pizarro auf, der Peruaner fehlte wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel – schon vor dem Spiel hatte Skripnik allerdings klargestellt, das dies in keinem Fall als Ausrede herhalten dürfe. „Wir haben auch so genug Qualität, um bei einem Drittligisten zu gewinnen“, sagte der Ukrainer.

Lotte, als Aufsteiger mit nur einer Niederlage in den ersten fünf Spielen beachtlich in die 3. Liga gestartet, kam allerdings mit jeder Menge Schwung aus den Startlöchern. „Nach zehn Minuten soll Werder merken, dass sie 100 Prozent geben müssen“, hatte Trainer Ismail Atalan vor dem Spiel gesagt, und letztlich wusste Bremen bereits nach acht Minuten Bescheid. Ein Fehler des finnischen Werder-Neuzugangs Niklas Moisander sorgte früh für erste Konfusion, wenig später traf Rahn dann nach einer Ecke sehenswert. Sein Dropkick landete im Torwinkel.

Werder reagierte zwar prompt, doch Fin Bartels (10.) und Sambou Yatabaré (12.) scheiterten an Latte und Außenpfosten. In der Folge überzeugte Lotte mit Zweikampfstärke und einer guten Organisation, Bremen wackelte defensiv und agierte vorne meist zu umständlich. Immer wieder gesucht wurde dabei Rückkehrer Max Kruse als zentraler Spieler in der offensiven Dreierreihe.

Der glückliche Ausgleich fast mit dem Pausenpfiff hatte dann schmerzhafte Folgen. Nach einer Flanke von Linksverteidiger Janek Sternberg traf Junuzovic per Kopf, stieß dabei aber mit Lottes Kapitän Gerrit Nauber zusammen. Beide Spieler bluteten stark und mussten behandelt werden.

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Nach der Pause schien zunächst Bremen besser eingestellt, doch Dej, Vorbereiter des ersten Treffers, ließ erneut die Heimfans jubeln. Die Gäste konnten auch in der Folge kaum einen Klassenunterschied erkennen lassen.

Aufseiten der Bremer überzeugte nur Junuzovic, beste Spieler bei Lotte waren die beiden Torschützen Rahn und Dej.

SID wt mh