Juve gegen Napoli – Duell der Trainerfreunde

Mehr als ein Jahrzehnt bildeten sie Milans Mittelfeldachse, nun stehen sich Andrea Pirlo und Gennaro Gattuso erstmals abseits des Rasens als Gegner gegenüber. Hat der 42-jährige Napoli-Coach Gattuso bereits einige Jahre als Betreuer verbracht, übernahm der ein Jahr jüngere Pirlo erst im Sommer bei Juventus seinen ersten Posten als Cheftrainer. Um frühe Diskussionen zu vermeiden, sollten die Turiner im Prestigeduell am Sonntagabend (20.45 Uhr) tunlichst gewinnen.

Juve gegen Napoli hat sich in den vergangenen Jahren in Italien auch als Duell des reichen Norden gegen den ärmeren Süden positioniert. Der Serienmeister aus Turin hatte das bessere Ende zumeist für sich. Im Juni bezwang Napoli den Rivalen allerdings im Finale der Coppa Italia nach Elfmeterschießen. Aktuell hat Napoli nach zwei Serie-A-Runden zwei Siege zu Buche stehen. Juventus leistete sich in am vergangenen Wochenende mit einem 2:2 bei der Roma den ersten Punkteverlust.

Gattuso: „Er half mir mehr als ich ihm“

Gattuso, der gemeinsam mit Pirlo auch den WM-Titel 2006 holte, gab seinem ehemaligen Teamkollegen vor dem Aufeinandertreffen einen Rat. „Er hat Glück, bei Juventus zu starten. Aber in dieser Arbeit ist eine große Karriere als Spieler nicht genug. Man muss lernen, hart zu arbeiten, und man bekommt nicht viel Schlaf“, sagte der aus Kalabrien stammende Gattuso. Er war stets als kampfkräftiger Spieler, aber auch als Hitzkopf bekannt.

Der aus der Provinz Brescia in Norditalien stammende Pirlo gab immer den eleganten Spielmacher. „Ich habe verstanden, was ich zu tun hatte, und er machte den Rest. Er half mir viel mehr in meiner Karriere als ich ihm“, sagte Gattuso einmal über die damalige Rollenverteilung bei Milan. Pirlo berichtete in seiner Autobiografie Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit: „Wenn er wütend war, gingen wir ihm aus dem Weg. Aber sobald er sich wieder beruhigt hatte und in seinem Zimmer verschwunden war, stapelten wir die Sofas vor der Tür und blockierten seinen Ausgang.“

Verlegt wurde vor der 4. Runde der Serie A bereits das Heimspiel des FC Genoa gegen Torino. Bei den Genuesen sind nach einem Coronavirus-Ausbruch insgesamt 15 Spieler und Teambetreuer positiv auf Covid-19 getestet worden. Auch in anderen Vereinen des Landes gab es Fälle. In Italien wurde aus diesem Grund auch eine Pause bei den gesamten Spielen der Serie A diskutiert. Genoa hatte zuletzt mit 0:6 gegen Napoli verloren.

https://www.skysportaustria.at/nach-elfer-krimi-ac-milan-verpasst-flieger/

(APA)

Beitragsbild: Getty