K.O. in vierter Runde: Voraberger verliert Titelkampf

Eva Voraberger ist am Samstag in Istanbul im Kampf um den mit einem Silbergürtel belohnten WBC-Titel auf verlorenem Posten gestanden. Die 32-jährige Profi-Boxerin musste sich zu nächtlicher Stunde um halb zwei Uhr Ortszeit in der vierten Runde der Türkin Seren Cetin im Bantamgewicht (bis 53,5 Kilogramm) mit k.o. geschlagen geben.

Cetin gewann damit ihre bisher zehn Kämpfe, dies war allerdings ihr erster WM-Fight. „Meine Erfahrung in WM-Kämpfen ist ein großer Vorteil, normaler Kampf und WM-Kampf, das ist ein großer Unterschied“, hatte sich Voraberger daher zuvor große Chancen ausgerechnet.

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Die Österreicherin mit Spitznamen „Golden Baby“ war 2019 zuletzt in WM-Titelkämpfen zu sehen gewesen, sie verlor beide Duelle und dachte ans Karriereende. Wie es nun weitergehen wird, hatte sie sich offengelassen.

Bevor Voraberger am Samstag übrigens zum ersten Schlag ausgeholt hatte, vergriffen sich die Gastgeber im Ton: Anstatt der österreichischen Bundeshymne bot ein Sänger vier Strophen der Kaiserhymne dar.

Kremlew als Präsident des Weltverbandes bestätigt

Der Russe Umar Kremlew ist als Präsident des Boxweltverbandes IBA bestätigt worden. Der 40-Jährige wurde am Samstag beim Verbandskongress in Istanbul per Akklamation wiedergewählt. Der Niederländer Boris van der Vorst als einziger Gegenkandidat war vor einer Überprüfungskommission nicht zugelassen worden.

Kremlew, dem Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird, ist seit 18 Monaten Chef der Amateurboxer, die die Bezeichnung Amateure aus ihrem Namen gestrichen haben (früher AIBA). Unter seiner Führung wurde Gazprom als Hauptsponsor gewonnen. So konnten die Schulden des Verbandes von geschätzten 16 Millionen Euro getilgt werden.

Viele nationale Verbände honorieren das als Voraussetzung für die Rückkehr der IBA in die olympische Familie. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte den Weltverband 2019 suspendiert und von der Organisation des olympischen Boxturniers in Tokio ausgeschlossen. Die Boxer durften in Tokio teilnehmen, die Funktionäre nicht. Das IOC erwägt, Boxen aus dem olympischen Programm bei den Spielen 2028 zu nehmen. Die IBA will das mit Reformen unter Kremlew verhindern.

(APA).

Beitragsbild: Imago.