Kader-Update für Estland: Alaba kehrt zurück – Zwei Stammkräfte fraglich

Das österreichische Fußball-Nationalteam will am Montag (20.45 Uhr) nachlegen. Im zweiten Spiel der EM-Qualifikation erneut in Linz gegen Estland ist die ÖFB-Auswahl ebenso Favorit wie zum Auftakt gegen Aserbaidschan (4:1). Die Österreicher haben ihren vierten Länderspiel-Sieg in Serie im Visier. Dazu kehrt David Alaba in den Kader zurück. Teamchef Ralf Rangnick wollte am Sonntag nicht einmal ausschließen, dass der ÖFB-Kapitän in der Startformation steht.

„Wir werden morgen kurzfristig entscheiden, ob er von Beginn an spielt oder von der Bank kommt“, sagte Rangnick über Alaba. Der Real-Madrid-Profi hatte nach einem Monat Pause wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel am Mittwoch das Mannschaftstraining aufgenommen, die Partie gegen Aserbaidschan aber noch ausgelassen. Nun wartet sein 99. Länderspiel auf den 30-Jährigen. Alaba: „Ich fühle mich sehr gut. Ob es für 90 Minuten reicht, weiß und glaube ich aber nicht.“

Sabitzer und Trauner nicht beim Abschlusstraining

Fragezeichen stehen auch hinter den Einsätzen von Innenverteidiger Gernot Trauner und Mittelfeldmann Marcel Sabitzer. Beide haben gegen Aserbaidschan Schläge aufs Knie abbekommen und ließen das Abschlusstraining am Sonntag in Windischgarsten aus. Klarheit wird es laut Rangnick bei beiden erst am Spieltag geben. „Es ist auch eine Frage des Schmerzes und der Schmerztoleranz.“

Sabitzer hatte zum Quali-Start mit zwei Toren und einem Assist überzeugt. Sollte der Manchester-United-Legionär ausfallen, wäre Kölns Dejan Ljubicic im zentralen Mittelfeld die erste Alternative. Sollten sowohl Alaba als auch Sabitzer nicht beginnen können, würde laut Rangnick Leipzigs Konrad Laimer die ÖFB-Auswahl als Kapitän aufs Feld führen – erstmals in seiner Karriere. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass beide nicht auf dem Platz stehen“, sagte der Teamchef.

Rangnick über Sabitzer: „Im Moment gehe ich davon aus, dass er spielt“

Für Rangnick wird es das zehnte Spiel als ÖFB-Coach. Seine Bilanz von bisher vier Siegen und vier Niederlagen bei einem Remis könnte ins Positive drehen. In der Nations League im Vorjahr hätte man mehr Punkte holen können, erinnerte der Deutsche. „Jetzt ist klar: Spätestens mit Beginn der Quali für die EURO ist auch wichtig, dass die Ergebnisse stimmen.“ Das war zuletzt der Fall. Gegen Andorra (1:0), Italien (2:0) und Aserbaidschan gelangen Siege. Vier oder mehr volle Erfolge, nämlich fünf, gelangen dem ÖFB-Team zuletzt im Herbst 2020.

Mit dem Andorra-Spiel im November in Malaga, bei dem sich die Österreicher enorm schwer getan hatten, wollte Rangnick die Partie nicht vergleichen – auch wenn mit den Esten ebenfalls ein Gegner mit einer Fünferabwehr wartet. „Estland hat schon mehr Qualität auch von den Einzelspielern“, betonte der 64-Jährige. „Wir gehen von einem anderen Spiel aus. Sie haben nicht extrem defensiv gespielt, sondern sie haben immer wieder auch versucht, Nadelstiche zu setzen und in den Konter zu kommen.“

Österreich könnte Tabellenführung übernehmen

Die ersten beiden Spiele einer EM- oder WM-Qualifikation hat das ÖFB-Team zuletzt 2010 gewonnen (2:0 gegen Kasachstan, 3:0 gegen Aserbaidschan). Gelingt dies erneut, würden sich die Österreicher an der Tabellenspitze der Gruppe F drei Punkte Vorsprung verschaffen – und diesen auch ins direkte Duell mit Gruppenfavorit Belgien am 17. Juni in Brüssel mitnehmen.

„Am Ende das Tages liegt es an uns“, sagte Rangnick. „Wenn wir unsere bestmögliche Leistung abrufen und unser Spiel auf den Platz bringen, bin ich überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen.“ Immer auf dem Gaspedal zu bleiben, wie es gegen Aserbaidschan selbst bei klarer Führung der Fall war, sei eine Vorgabe. „Wir brauchen nicht Rücksicht nehmen auf ein Spiel, das dann womöglich drei Tage später stattfindet. Ich gehe aber davon aus, dass die Jungs so einen Spaß an der Spielweise haben, dass sie ohnehin weiter Vollgas geben.“

Rangnick und Alaba über das kommende Spiel gegen Estland

500 Restkarten waren für die Partie in der Linzer Raiffeisen Arena laut ÖFB-Angaben am Sonntagnachmittag noch verfügbar. Aus den langen Rückstaus bei den Einlasskontrollen beim Jahresauftakt am Freitag will der Verband seine Schlüsse gezogen haben. „Es war nicht alles optimal“, meinte Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH. Man sei bereits mit dem lokalen Sicherheitsdienstleister im Dialog. „Wir werden Adaptierungen vornehmen, um das besser zu lösen.“

(APA) / Bild: GEPA