Kirchler: „Kann jeden Trainer verstehen, der aus der Haut fährt“

In einem turbulenten Spiel mit drei Ausschlüssen gewinnt der  mit 5:3 gegen den . Alle Stimmen zum Spiel bei Sky Sport Austria.

 

(Präsident ):

 

…über den neuen Sportdirektor Klausner: „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten diskutiert, auch mit dem Trainer. Wir haben gesagt, dass wir uns Lösungen suchen und hatten dann mehrere Konzepte auf dem Tisch. Und das Konzept vom Florian Klausner hat bestochen. Das hat mit billig oder teuer nichts zu tun. Für uns ist es wichtig einen aus den eigenen Reihen zu finden, das haben wir mit ihm. Er ist acht Jahre im Verein, er kennt den Tiroler Fußball und den Tiroler Weg. Wir setzen auf junge Spieler, das wollen wir auch in Zukunft. Er steht für die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Fußballverband, für die Entwicklung des Nachwuchses und genau das brauchen wir. Er wird sicher auch dafür stehen, dass wir die Organisationsstruktur richtig aufstellen können.“

 

…über die neue Hierarchie zwischen Klausner und Trainer Kirchler: „Ich sehe da keine Probleme. Natürlich verlangt das von Kirchler auch Professionalität, dass er professionell handelt. Aber das tut er auch. Es ist nicht leicht als Führungskraft, wenn sich ein Mitarbeiter weiterentwickelt. Aber für uns ist das die richtigste und beste Lösung und wir sind ganz froh, dass wir sie gefunden haben.“

 

(Sportdirektor ):

 

…über seine neue Rolle als Sportdirektor: „Ich fühle mich sehr gut. Die letzten 48 Stunden waren sehr turbulent für mich, relativ viel Arbeit, relativ viele Telefonate. Aber es war bis jetzt eine super Erfahrung. Es ist sicher ein Aufstieg, wenn man vom Co-Trainer zum Sportdirektor ernannt wird und für mich eine sehr reizvolle Aufgabe das für den FC Wacker Innsbruck zu machen und ich hoffe, dass ic h sie sehr gut erfüllen kann. Ich habe jetzt mit einigen Managern von unseren Spielern schon gesprochen, mit denen wir Verträge verlängern oder Optionen ziehen sollten.“

 

…über die Zusammenarbeit mit Trainer Kirchler: „Wir haben wie immer sehr professionell miteinander geredet, wir haben gewissen Kadersituationen besprochen, sodass ich schon ein wenig arbeiten kann im Hintergrund. Im Endeffekt versuche ich die Arbeit mit den Spielertransfers ihm jetzt abzunehmen, damit er sich komplett auf die nächsten Spiele konzentrieren kann. Er muss schauen, dass die Mannschaft wieder Selbstvertrauen bekommt, damit wir wieder gewinnen. Im Endeffekt zählen nur die Punkte und wir versuchen den Turnaround so schnell wie möglich zu schaffen. Wenn möglich, dann sind 20 Punkte schön. Aber schauen wir mal.“

 

(Trainer ):

 

…über die Schiedsrichterzunft: „Heute wurden wir nicht benachteiligt, aber schon desöfteren davor. Adi Hütter hat recht, aber ich darf auch nichts sagen, ich habe ja noch 5000 € Geldstrafe offen. Es ist immer, wenn ein Trainer sein Recht fordert. Ich kann nur ein Lied davon singen, ich benehme mich seit Sommer ordentlich, man muss halt jedes Mal alles runterschlucken und mich zu meinen Spielern auf der Ersatzbank umdrehen und versuchen nichts zu sagen. Ich will auch nicht 5000 € zahlen, der Adi ist noch nicht vorbestraft. Ich kann jeden Trainer verstehen, der bei solchen Situationen aus der Haut fährt. Der Elfmeter war auch fragwürdig. Was zum Schluss war, war schon unser Vorteil.“

 

…über das Spiel: „Es ist immer so: wenn wir ein Negativerlebnis haben, dann ist die Moral oder das Selbstvertrauen komplett weg. Das war nach dem Gegentor so und nach dem 2:2 das selbe. Dann war das Spiel an der Kippe, wir haben den Elfmeter rausgeholt. Bei 4:2 mit zwei Mann mehr haben wir wieder ein dummes Tor gekriegt, wo man wirklich keinen Ball mehr durchlassen darf. Man sieht einfach, wie verunsichert die Mannschaft noch ist, obwohl sie heute über weite Strecken sehr gut gespielt hat. Aber wir haben halt immer wieder Szenen drinnen, in denen wir aus dem Nichts ein Gegentor kriegen und das müssen wir einfach abstellen.“

 

…über die Tabellensituationen: „Ich habe auch davor die Nerven nicht weggeworfen, als wir Neunter waren, ich habe auch letztes Jahr die Nerven nicht weggeworfen, als wir mit zehn Punkten hinten Zehnter waren. Wir arbeiten immer daran besser zu werden. Unser Pressing haben wir auch heute wieder erkennen lassen. Wir haben neun Verletzte und einen Gesperrten gehabt, wir haben auch heute wieder komplett umbauen müssen und zwei Amateurspieler wieder reingebracht. Diese Situation muss man schon auch sehen. Aber wenn man gewinnt ist ja alles toll im Fußball und wenn man verliert ist man immer der Depp. Wir wissen, wie die Gesetze des Fußballs sind. Heute bin ich mal wieder der Sieger der Runde und dann wird man mal wieder der Depp sein. Es wär besser mal wieder öfter der Sieger zu sein und solche Spiele wie heute abzuliefern.“

 

(Trainer ):

 

…über die Schiedsrichterleistung: „Dazu sage ich gar nichts, das ist besser so. Die dritte rote Karte ist überhaupt nicht zu geben, die erste, finde ich, ist mehr als übertrieben. Ich habe nicht mal einen Zupfer gesehen und dann eine rote Karte zu geben.. Das einzige, wo ich konform gehe, ist vielleicht die gelb-rote Karte für Leitgeb. Aber wenn man genau hinschaut hat er den Ball berührt. Aber trotzdem geht er von hinten hin und zweimal Gelb ist Gelb-Rot. Was meinen Ausschluss betrifft: Das einzige, was ich gesagt habe war: Das ist nicht normal. Und ich habe die Coaching Zone verlassen und deshalb musste ich rauf.“

 

…über das Spiel: „Wir hatten einen Blitzstart, haben ein wunderschönes Tor erzielt. Dann muss man ganz klar sagen, dass Innsbruck das Spiel in die Hand genommen hat. Sie sind über Zweikämpfe sehr gut in das Spiel gekommen, sie haben nach Ballverlusten schnell den Ball zurückerobert, sie haben uns unter Druck gesetzt und sind dann auch verdient in Führung gegangen. Für mich ist es trotz allem, mit den ganzen Entscheidungen, der Sieg absolut in Ordnung, er ist verdient. Wir haben heute auf der einen Seite nicht gut Fußball gespielt haben und auf der anderen Seite Innsbruck für mich auch ein sehr gutes Spiel gemacht hat.“

 

…über die bisherige Saison: „Gott sei Dank haben wir diese Saison schon viele Punkte gemacht, mit 28 stehen wir da. Auch heute hat das Spiel gut begonnen, auch wir haben die komplette Abwehr umgebaut. Jetzt fehlen wieder drei, jetzt wird es langsam sehr eng. Ich fühle mich aber trotzdem heute nicht als Depp, wenn man mal verliert. Das gehört zu einem Trainerjob dazu. Ich muss die Niederlage heute akzeptieren. Und ich möchte Wacker Innsbruck heute zum Sieg gratulieren, sie waren die bessere Mannschaft. Ich möchte meiner Mannschaft aber auch ein Kompliment aussprechen für die Moral, sie hat sich bis zum Schluss nicht aufgegeben, hat alles versucht, auch mit zwei Mann weniger nach vorne gespielt und ein Tor erzielt. Das ist das einzige, dass wir am heutigen Tag gefallen hat. Den Rest wickel ich in den Mantel des Schweigens.“

 

(Sky Experte):

 

…über einen möglichen Elfmeter für Grödig: „Für mich ist das ein kleiner Rempler, aber kein Elfmeter. Ich hätte es nicht gegeben.“

 

…über das Spiel: „Unglaubliches Spiel, unglaublich spannend, Tag der offenen Tür bei Grödig. Es ist immer wieder mal drin, wenn sie offensiv spielen, dass sie dann hinten einmal die Übersicht verlieren, so wie heute.“

 

…über die Schiedsrichterleistung: „Man kann natürlich die Entscheidungen teilweise kritisieren. Die erste rote Karte kann man nicht aufklären, die Kameraführung ist so, dass man das nicht genau sieht. Für mich war nichts zu erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht trotzdem ein Foul gemacht hat. Und wenn er ein Foul gemacht hat, dann kann man natürlich auch Rot zeigen. Wenn man den zweiten Ausschluss ganz genau sieht, dann kann man sagen, dass es ein von Foul hinten ist. Dann ist das Gelb und nachdem er schon Gelb gehabt ist es Gelb-Rot. Wenn man ganz genau ist, dann ist das korrekt. Beim dritten Ausschluss wird vielleicht nur der Schiedsrichter gesehen haben, was es wirklich war. Ich sehe da auf keinen Fall eine rote Karte, ich sehe da nicht einmal eine gelbe Karte. Das war irgendwie ein Zusammenstoß, warum beide Tiroler Spieler so theatralisch fallen kann ich auch nicht so richtig verstehen. Vielleicht war es ein Zusammenstoß, aber keine Rote. Und dadurch resultierend auch die rote Karte für Trainer Adi Hütter.“

 

…über Innsbruck: „Das war eine sehr gute Leistung von der Einstellung her, von der Moral her, wie sie nach dem 0:1 ins Spiel zurückgefunden haben.“