Kombination: Österreichische Doppelführung nach Springen

Lahti (APA) – Nach der Disqualifikation des zweitplatzierten Maxime Laheurte (FRA) geht Mario Seidl am Dienstag (15.15 Uhr MEZ) bei der Nordischen WM in Lahti in der Nordischen Kombination mit 46 Sekunden Vorsprung und guten Medaillenchancen in den 10-km-Langlauf. Erster Verfolger ist sein Teamkollege Willi Denifl. Die Topfavoriten schwächelten, Johannes Rydzek (GER) hat als Fünfter exakt eine Minute Rückstand.

Seidl landete bei großartigen 132 Metern und zeigte den mit Abstand besten Sprung des Feldes. „Ich bin echt überglücklich, dass ich jetzt einmal meinen Topsprung zeigen habe können. Wahrscheinlich im wichtigsten Wettkampf im Jahr“, freute sich Seidl gegenüber der APA. Nun geht er solo in die Loipe. Eine Ausgangslage, die Seidl bei einem seiner beiden Podestplätze in Pyeongchang kurz vor der WM schon erlebt hat. „Ja, das Gute ist, dass ich die Situation von Korea schon kenne. Jetzt muss alles zusammenpassen“, erklärte der 24-jährige Salzburger.

Seidl hofft freilich, dass seine Teamkollegen nicht all zu viel zur Aufholjagd von Rydzek und Co. beitragen. Der in Topform befindliche Rydzek, der auf dem kleinen Bakken Gold geholt hatte, ist allerdings trotz der Minute Rückstand weiterhin auch der Goldfavorit. Der Vize-Weltmeister im Einzel vom kleinen Bakken, Eric Frenzel, geht mit weiteren 29 Sekunden Verspätung als 13. ins Rennen.

Drittbester Österreicher nach dem Springen ist Titelverteidiger Bernhard Gruber als Achter, mit 1:16 Minuten Rückstand auf seinen zehn Jahre jüngeren Teamkollegen. „Mario hat einen sensationell guten Sprung gehabt, da hat er richtig einen Treffer auf der Schanze gehabt. Jetzt hoffe ich, dass uns die Serviceleute einen schnellen Ski unter die ‚Haxn‘ zaubern, dann ist alles drinnen“, erklärte Gruber, der sich mit Magnus Moan fünf Sekunden hinter ihm für die Loipe in „guter Gesellschaft“ wähnte.

David Pommer und Philipp Orter rangierten auf den Zwischenrängen 14 und 15 mit je etwas mehr als eineinhalb Minuten Rückstand. „Die Ausgangsposition ist sehr gut. Mal schauen, was Mario vorne macht, er ist unser heißes Eisen. Ich glaube an den Mario“, sagte Pommer und Orter sprach die Ausgangssituation noch klarer an. „Mario hat einen sehr guten Vorsprung. Wir Österreicher werden nicht so blöd sein und die Deutschen und Norweger heranziehen.“

Der 36-jährige Denifl sah nach seinem starken 125,5-m-Satz den Teamgedanken ebenfalls im Vordergrund . „Es wäre gut, wenn Österreich eine Medaille macht, es ist ja wurscht, ob er sie macht oder ich oder ein anderer. Ich werde sicher nicht der sein, der die Leute heranzieht.“

Beitragsbild: GEPA