„Konstantes“ ÖSV-Team springt zu knappen Sieg in Lillehammer

Österreichs Skispringer haben den Weltcup-Teambewerb am Samstag in Wisla mit einem Sieg beendet. Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber und Stefan Kraft kamen auf 843 Punkte, es folgten knapp dahinter Deutschland (842,7) und Slowenien (834,4). In dem engen und vom Wind stark beeinflussten Wettkampf war das ÖSV-Team zur Halbzeit 3,4 Punkte vor Polen, 23,3 vor Slowenien und 31 vor Deutschland gelegen. Wechselnde Verhältnisse machten es bis zum letzten Sprung spannend.

„Es ist vielleicht noch nicht so auf der Ergebnisliste gestanden, aber wir haben gezeigt, dass wir ein richtig starkes Team sind. Das gibt jedem Mut“, bekundete der starke Schlussspringer Kraft. „Es war ein richtig knackiger Wettkampf. Es war fast bei jedem Team einer dabei, der einmal bei 100 oder 110 Meter gelandet ist. Wir waren sehr konstant und ich glaube, die Stabilsten.“

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Das ÖSV-Team startete gut, Auftaktspringer Fettner sorgte mit 121 m für den zweiten Zwischenrang, Hörl brachte mit 134,5 das Team in Führung. Nach 116 m von Huber war die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl Dritter. Kraft ließ sich vom Wind nicht verunsichern, landete bei 122 m und fixierte die rot-weiß-rote Halbzeitführung.

Mit ständig wechselnden Führungen ging es auch im Finaldurchgang, bei dem laut neuem Modus nach jeder Gruppe die Startreihenfolge dem aktuellen Stand angepasst wurde, weiter. Österreich rangierte nach den 115 m von Fettner auf dem dritten Zwischenrang. 121,5 vom Salzburger Hörl, der am Freitagabend Qualifikationssieger für den Einzel-Weltcup am Sonntag (16.00 Uhr) war („Ich bin ready für Einzel“), brachte Österreich wieder in Front.

Nach den 113 m von Huber schien der Sieg bei 24,4 Zählern Rückstand auf Slowenien außer Reichweite. Doch Kraft setzte 126 m in den Schnee und hielt den Deutschen Karl Geiger (125) und den Slowenen Anze Lanisek (111,5) auf Distanz. „Guter Job von allen, wir sind cool geblieben, es war wirklich nicht einfach“, sagte Widhölzl. „Wir freuen uns, genießen das und starten mit neuer Zuversicht morgen in den nächsten Wettkampf.“

Kramer in Lillehammer nur von Althaus geschlagen

Sara Marita Kramer muss auf ihren zehnten Skisprung-Weltcupsieg noch warten. Die 20-jährige Salzburgerin musste sich am Samstag beim dritten Saisonbewerb in Lillehammer nach Sprüngen auf 95 sowie 95,5 Meter mit 273,2 Punkten nur der Deutschen Katharina Althaus (278,1) geschlagen geben, die schon nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen war. Nach ihrem Erfolg zum Auftakt in Nischnij Tagil landete Kramer damit zum zweiten Mal in dieses Saison auf dem Podest.

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Damit schnappte sich die Beste der Qualifikation auch die Führung im Gesamtweltcup von der diesmal nur neuntplatzierten Slowenin Ema Klinec. Die 25-jährige Althaus sicherte dem deutschen Team den ersten Einzelsieg seit Juliane Seyfarth am 23. März 2019 in Russland. Auf Rang drei landete die Slowenin Ursa Bogataj (272,3). Mit Daniela Iraschko-Stolz (7./249,8), Eva Pinkelnig (8./243,8) und Lisa Eder (10./231,6) landeten drei weitere ÖSV-Athletinnen unter den Top Ten.

Kramer ortete noch einiges an Verbesserungspotenzial. „Es war ein bisschen zach, ich habe nicht das Gefühl gefunden, dass ich die Lockerheit habe, die simplen Sprünge runterzubringen. Es war ein bisschen verkrampft und viel zum Nachdenken“, resümierte Österreichs Nummer eins. Auch deshalb war sie allerdings „sehr zufrieden“ mit Rang zwei. „Es war ein cooler Wettkampf, alles eng beieinander. Ich bin froh, dass ich, obwohl es schwierig war, trotzdem noch Zweite geworden bin.“

Am Sonntag (17.30 Uhr) will sie das Gefühl des Siegens wieder auskosten, ganz oben stehen. Saisonbewerb Nummer vier geht von der Großschanze über die Bühne. „Ich hoffe, dass wieder eine Selbstverständlichkeit reinkommt und es lockerer von der Hand geht“, sagte Kramer. Grundsätzlich tauge ihr der Sprung vom großen Bakken mehr als von der 90er. „Da muss man einen besseren Absprung haben, da zählt das Fliegen mehr. Hoffentlich kann ich meine Fliegerqualitäten auspacken.“

Auch Iraschko-Stolz, die im ersten Springen in Nischnij Tagil als Dritte aufgezeigt hatte, will im Klassement einen Sprung nach vorne machen. Was sie dafür ändern muss, weiß sie genau. „Einmal war das Timing nicht so richtig, beim Zweiten die Skiführung nicht so sauber. Du darfst dir keinen Fehler leisten, denn dann bist du gleich fünf Meter hinten.“ Grundsätzlich sieht sich die 38-Jährige auf dem richtigen Weg: „Die Idee, die ich verfolge, war ganz gut. Es macht Spaß, es geht was weiter.“

(APA).

Beitragsbild: GEPA.