Kraft bei Granerud-Sieg in Zakopane am Podest

Vierschanzentournee-Sieger Halvor Egner Granerud hat nahtlos an seine jüngsten Leistungen angeschlossen und am Sonntag das vom Wind geprägte Springen in Zakopane gewonnen. Der Norweger fing den polnischen Lokalfavoriten und Halbzeitführenden Dawid Kubacki (-1,1 Pkt.) ab und gab auch Stefan Kraft (-9,2) das Nachsehen. Der Salzburger führte eine starke ÖSV-Mannschaft an: Jan Hörl (5.), Daniel Tschofenig (9.) und Clemens Aigner (10.) landeten ebenfalls in den Top-Ten.

Die Ausgangslage am Fuße der Tatra war denkbar ungünstig. Weil der Wind von allen Seiten wehte, wurde der Probedurchgang abgeblasen, die Verantwortlichen überlegten sich diverse Szenarien – von nur einem Durchgang bis zur Absage. Schließlich startete man plangemäß um 16.00 Uhr, die Bedingungen blieben wechselhaft und herausfordernd. Und während der Weltcup-Fünfte Piotr Zyla prompt den zweiten Durchgang verpasste, zeigten sich Hörl als Halbzeitzweiter und Kraft als -Fünfter unbeeindruckt. Über allen schwebte Kubacki, der fast neun Punkte Vorsprung auf Hörl herausholte.

Dass das nicht zum Sieg reichte, lag nicht nur an den schweren Bedingungen, sondern auch an Granerud, der im zweiten Durchgang fast 16 Punkte gutmachte und den Polen mit einem Topsprung noch abfing. Übertroffen wurden die 141 Meter des Norwegers nur von Kraft. Der nützte die Gunst des Moments und verbesserte sich mit der Tagesbestweite von 145 Metern noch auf Rang drei.

Wind bestimmte das Geschehen

„Es hat vom Wind her sehr schwer ausgeschaut, dass wir überhaupt einen Wettkampf springen können. Es war dann sehr turbulent, aber ich habe zwei Mal gute Verhältnisse und auch zwei richtig coole Sprünge erwischt“, freute sich Kraft, der am Samstag mit dem Team gewonnen hatte. „Vor allem der zweite war wieder einmal genau so, wie ich es mir vorstelle. Ich bin megaglücklich. Erster und Dritter an einem Wochenende. Perfekt gelaufen!“

„Krafti hat einen Supersprung gemacht, er hatte auch ein bisschen Glück mit dem Wind. Aber das muss man auch ausnützen und er ist da wirklich eiskalt geblieben“, meinte Cheftrainer Andreas Widhölzl, der eine „sehr positive Bilanz“ des Wochenendes ziehen konnte. „Gestern war es ein knapper Fight, und wir sind sehr glücklich, dass wir den Teambewerb gewonnen haben. Wir haben doch wieder sehr lange auf das nächste Stockerl gewartet.“

In der Weltcupgesamtwertung bleibt Kraft Vierter, der zweitplatzierte Granerud kam Leader Kubacki nur wenig näher. Nach wie vor hat der Pole einen großen Vorsprung (114 Punkte).

(APA)/Bild: GEPA