Kramer in Hinzenbach nur von Kriznar geschlagen

Sara Marita Kramer ist beim zweiten Heim-Weltcup-Einzelskispringen in Hinzenbach nur von Nika Kriznar geschlagen worden. Als Zehnte des ersten Durchgangs musste sich die für Olympia wegen einer Corona-Infektion ausgefallene Seriensiegerin aus Salzburg dank geänderter Hocke und gelungener Aufholjagd am Ende nur der überlegenen Slowenin beugen. Kriznars Landsfrau, Vortagessiegerin Ursa Bogataj, wurde schon in der Qualifikation disqualifiziert.

Damit baute Kramer, die auch in der Alpenkronen-Wertung (Ramsau und Hinzenbach) hinter Gesamtsiegerin Kriznar (10.000 Euro) Platz zwei belegte, ihre Weltcup-Gesamtführung aus. Neue Zweite ist nun mit 254 Punkten Rückstand Kriznar, die am Samstag Zweite gewesen war.

Aufreger des Tages war aber die Disqualifikation von Bogataj. Die slowenische Doppel-Olympiasiegerin war in der Qualifikation bei „Gelb-Phase“ los gefahren, nachdem ihr Coach den Start bereits freigegeben hatte. Damit fehlte in der Entscheidung nach Katharina Althaus (Gesamt-3./Corona-positiv) auch die schärfste Verfolgerin von Kramer im Gesamtweltcup.

Kramer, die am Samstag nur Fünfte geworden war, gelang auch am Sonntag zunächst kein perfekter Versuch. Ihr Sprung auf 91,5 Meter in der Entscheidung brachte sie dann aber doch noch auf das Podest. Die Vortages-Dritte Lisa Eder landete als zweitbeste ÖSV-Springerin auf Platz sieben. Jacqueline Seifriedsberger wurde Neunte und Chiara Kreuzer Elfte.

„Ich habe mir hier echt schwergetan und war nach dem erstem Sprung fast ein bisserl enttäuscht“, sagte Kramer und erklärte die Wende. „Meine Hocke hat für diese Schanze nicht gestimmt. Ich war sehr aggressiv unterwegs. Das ist aber eine Springer- und keine Fliegerschanze. Letztlich habe ich im letzten Sprung die Hocke, die ich mir vorgenommen habe, umsetzen können.“

Auch für Österreichs Springerinnen geht es nun zur Raw-Air-Serie nach Norwegen. „Das ist meine erste Raw Air. Lillehammer ist einer meiner Favoriten und die Schanzen schauen mich gut an“, freut sich die Salzburgerin.

Auch Lisa Eder bilanzierte zufrieden, speziell wegen Platz drei am Samstag. „Das hätte ich nicht geglaubt. Es ist super, dass jetzt Sara am Stockerl steht. Damit hatten wir jeden Tag einen Podestplatz.“ Auch Eder freut sich auf die Raw Air, Dienstag geht es bereits nach Norwegen. „Ich bin schon länger nicht mehr auf einer Großschanze gesprungen.“

Das Thema Bogataj blieb unter den Springerinnen natürlich nicht unbesprochen. „Sie tut mir echt ein bissl leid. Ich habe lieber eine ehrliche Battle und springe mir den Gesamt-Weltcup lieber aus“, sagte Kramer im ORF-Fernsehen. Teamkollegin Kreuzer erklärte: „Das ist richtiges Pech. Man muss wohl dem Trainer die Schuld geben.“ Bogataj selbst meinte. „Ich habe nur auf den Coach geschaut, es ist echt dumm gelaufen. Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll.“

(APA) / Bild: GEPA