Krankl: „Man kann bei Rapid, so wie es jetzt ist, nur alles besser machen“

  • Christian Ebenbauer: „Wenn man sagt, der Punkteabzug ist die schwerste Sanktion die erteilt werden kann, dann ist es eine Verschärfung“
  • Peter Schöttel: „Die Chancen sind vorhanden, aber das Auswärtsspiel in Nordirland wird sehr schwierig“
  • Heribert Weber: „Wenn man Rapid gesehen hat, dann ist das nur traurig und enttäuschend“
  • Sky-Experte Hans Krankl: „0:3 in Hartberg zu verlieren ist für einen Rapidanhänger unbegreiflich“


Wien, 22.Oktober 2018.
 Zu Gast bei der Jubiläumssendung, der 400. Ausgabe von„Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer, ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel, Sky-Experte Hans Krankl und der ehemalige, langjährige Sky-Experte Heribert Weber. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Die Jubiläumsausgabe zum NACHESHEN

Christian Ebenbauer:

über die Jubiläumsausgabe von Talk und Tore: „Im Namen der Bundesliga und all ihrer Klubs herzliche Gratulation zur 400. Sendung. Die Wichtigkeit eines Talk-Formates ist wesentlich, weil dadurch der Fußball noch nach den Spielen der jeweiligen Runde bearbeitet und besprochen wird. Es gibt immer etwas zu diskutieren und aufzuarbeiten. Dazu kann man nur gratulieren und hoffen, dass es noch lange so weitergeht.“

über das neue Format der Bundesliga: „Wir freuen uns auf spannende Spiele. Aber wer hätte vor der Saison gedacht, dass in der neuen Zwölferliga Rapid zum jetzigen Zeitpunkt der größte Nutznießer wäre, dass man noch relativ leicht nach vor kommen kann. Es ist alles eng beieinander und es ist im Prinzip noch alles möglich, sowohl nach oben als auch nach unten. Ich glaube das macht es auch aus, dass wir versucht haben, etwas zu schaffen, das Spannung bringt und worüber die Leute sprechen können.“

über Entwicklungen in der zweiten Liga: „Die Zuschauer waren nicht unser primäres Ziel. Die anderen Ziele stellen sich weitaus positiver in der kurzen Zeit dar als wir das dachten. Vor allem die Drehscheibenfunktion zwischen Profisport und Amateurfußball. Wir haben mehr als 25 Prozent U22-Spieler aus Österreich, die in der zweiten Spielklasse derzeit spielen. Selbst der ÖFB war positiv überrascht wieviele junge Österreicher spielen.“

über verschärfte Sanktionen bei künftigen Fanvergehen:

„Wenn man sagt, der Punkteabzug ist die schwerste Sanktion die erteilt werden kann, dann ist es eine Verschärfung. Allerdings ist es so, dass die Klubs gesagt haben, welche Strafmöglichkeiten gibt es? Geldstrafen alleine werden als nicht ausreichend angesehen. Dann gibt es von den Auswahlmöglichkeiten nicht mehr viel. Dann gibt es die Punkteabzüge, die international üblich sind, die Geisterspiele und die Teilsektorsperren. Da haben sich die Klubs klar ausgesprochen, dass Geisterspiele und Teilsektorensperren viel weniger Sinn machen als Punkteabzüge, auch wenn es der schwerste Eingriff ist.“

Peter Schöttel:

über die Probleme bei Rapid:

„Fakt ist, dass der Verein in einer wirklich schwierigen Situation ist. Aus meiner Sicht ist es so, dass es eine Mannschaft ist, die sich sehr auf ihre spielerischen Qualitäten verlässt, die aber in der letzten Zeit für ihre Gegner ziemlich leich ausrechenbar war. Diese zwei Chip-Bälle zu den ersten zwei Toren von Hartberg, das war kein Zufall, das sind Dinge, die ich schon von anderen Trainern gehört habe, dass man das gegen Rapid einmal bringen kann. Mir kommen die Spieler trotz allem sehr unsicher vor. Ein Negativerlebnis lässt sehr rasch alle guten Vorsätze wieder zusammenbrechen.“

über die Chancen in der Nations-League: „Sie sind vorhanden, aber das Auswärtsspiel in Nordirland wird sehr schwierig. Bosnien steht mit neun Punkten definitiv zu gut in der Gruppe dar, wenn man die Leistungen über die drei Spiele gesehen hat. Sie haben in Nordirland äußerst glücklich gewonnen und auch beim Heimspielsieg hat der Gegner drei Stangenschüsse gehabt. Gegen uns, es war nicht unser bester tag, müssen sie auch nicht unbedingt gewinnen. Es wird schwierig, müssen das Heimspiel gewinnen und dann schauen wir uns an, was in Nordirland passiert. Wichtig wäre auf alle Fälle, wenn wir schon nicht Erster werden, dass wir Platz zwei erreichen, weil das für die Topfeinteilung im Dezember für die UEFA-Qualifikation wichtig ist.“

über die Diskussionen um Arnautovic als Nationalteam-Kapitän: „Ganz so entspannt haben wir es natürlich nicht gesehen, weil es sehr unangenehm war im Vorfeld des Heimspiels gegen Nordirland und auch bei den Spielern Thema war. Die Entscheidung trifft ausschließlich der Teamchef und ist auch dadurch entstanden, dass Baumgartlinger verletzt war, Alaba nicht da war. Aus meiner Sicht ein Thema, das sehr unnötig war und so auch nicht gestimmt hat.“

Heribert Weber:

über seine Zeit als Sky-Experte: „Es hat mir immer Spaß gemacht. Nicht nur bei Talk und Tore dabei zu sein sondern alle Sendungen waren spannend, weil ich sehr viele, sehr gute Kollegen gehabt habe, wo ich wirklich der Meinung bin, dass wir eine sehr gute Arbeit erledigt haben. Ich habe mich wirklich bemüht, einiges von meinem Fußballwissen weiterzugeben und wirklich ehrlich zu sein und auch nichts zu verheimlichen. Ich glaube, dass das beim Publikum sehr gut angekommen ist.“

über Marco Rose als Salzburg-Trainer: „Ich bin der Meinung, dass er in Salzburg sehr gut aufgehoben ist. Er macht dort großartige Arbeit. Er hat dort sehr viele junge Spieler, die sehr angetan sind von ihm und die ihn schon sehr lange kennen und auch deshalb geblieben sind, weil sie wissen, dass sie sich unter ihm weiterentwickeln können. Wenn etwas gut funktioniert und zusammenpasst, dann sollte man auch bleiben. Nächstes Jahr wäre die Möglichkeit, auch direkt in die Champions-League einzuziehen und vielleicht schaut er sich das an.“

über enttäuschende Rapidler:

„Mir war schon vorher bewusst, dass der Trainerwechsel im Gesamten nicht viel bringen wird, weil die Mannschaft mit Goran Djuricin auch sehr zufrieden war, dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft auch unter ihm sehr gut war. Auch die Leistungen konnten in einigen Spielen sehr gut gefallen. Nur ist es so, dass diese Mannschaft nie Konstanz bewiesen hat. Wenn ein Spiel gut ist, folgen zwei, drei schlechte Spiele. Da fehlt für mich die Einstellung. Und wenn man nach Hartberg fährt und weiß, dass diese Mannschaft gerade das Team des Ex-Trainers mit 4:3 in Wolfsberg besiegt hat und dann nicht weiß, was diese Mannschaft vor hat, nämlich dass sie unheimlich motiviert ist, dass sie von der ersten Minute alles geben wird um diese Spiel gegen den „Rekordmeister“ zu gewinnen, ja dann ist jeder Spieler fehl am Platz. Wenn man Rapid gesehen hat, dann ist das nur traurig und enttäuschend.“

Sky-Experte Hans Krankl:

über den momentanen neunten Platz von Rapid in der Bundesliga: „Ich bin davon überzeugt, dass Rapid unter die ersten sechs kommt. Das wird Didi Kühbauer schaffen. Davon bin ich überzeugt. Es wird in seinem Sinne sein, dass etwas passiert und er wird auch etwas inszenieren. Aber ich denke mir, sie werden es schaffen. Indem sie besser spielen, mit mehr Einsatz, mit mehr spielerischer Qualität, mit mehr Willen, mit dem Rapid-Kampfgeist. Man kann über alles reden, sie brauchen alles. Man kann bei Rapid, so wie es jetzt ist, nur alles besser machen.“

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über mögliche interne Problemfelder bei Rapid: „Wenn ich höre, dass nach dem Spiel Stefan Schwab, der Kapitän von Rapid, hergeht und sagt, wir haben keine Begeisterung und wir laufen zu wenig, dann sieht man, dass etwas in der Mannschaft nicht stimmt. Wenn er das sagt, dann müssen sie ja unter der Woche darüber reden und sich ausmachen, was da nicht stimmt. Jetzt war aber zwei Wochen Zeit vor dem Spiel in Hartberg, um das Ganze zu korrigieren und zu reden und dann findet so ein Spiel statt. Dieses Spiel 0:3 in Hartberg zu verlieren ist für einen Rapidanhänger unbegreiflich. Bei allem Respekt vor Hartberg.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Mittwoch, 24. Oktober, 2.45 Uhr

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