Kriechmayr fährt ungewollte Bestzeit im Kitzbühel-Training

Zwei ÖSV-Läufer haben sich am Donnerstag im Abschlusstraining für die beiden Weltcup-Abfahrten am Freitag und Samstag in Kitzbühel in Szene gesetzt. Der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr war nach der deutlichen Bestzeit 0,44 Sekunden vor dem Italiener Matteo Marsaglia und 0,45 vor seinem Landsmann Max Franz aber richtig verärgert. Vierter war Streif-Liebhaber Dominik Paris aus Südtirol, der nach dem vor einem Jahr erlittenen Kreuzbandriss die Sicherheit zurückgewinnt.

„Eigentlich war mein Ziel, ja keine Trainingsbestzeit zu fahren, weil dann habe ich ständig die Fragerei. Und meine Kollegen haben mich dann auch meistens auf der Schaufel. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich die Konkurrenz noch ein bisserl zurückhält“, sagte Kriechmayr. „Ich habe gelernt, dass man Trainingsbestzeiten oder schlechte Trainingsleistungen nicht überbewerten darf. Es zählt dann an den nächsten Tagen.“

Der Kärntner Franz hingegen tankte mit seiner guten Zeit auf der etwas schlagiger gewordenen Streif Selbstvertrauen. „Es tut gut, wenn es fast ganz runter funktioniert. Der Speed ist wieder da, der Knopf muss wieder aufgehen. Dass ich schnell bin, weiß ich, ich brauche nur die Leichtigkeit zum Umsetzen.“

Vorjahressieger und Bormio-Gewinner Matthias Mayer hatte 2,77 Sek. Rückstand und versicherte, nicht geblufft zu haben. „Ich bin im Steilhang ein bissl verhalten reingefahren, ich denke, dass es das war. Ich habe aber nicht gedacht, dass ich so weit hinten bin“, war der Kärntner doch ein wenig ratlos. Den Rennski hat er allerdings hat der Doppel-Olympiasieger noch nicht ausgepackt. Hannes Reichelt, der Trainings-Dritte des Vortages, lag 3,13 Sek. hinter Kriechmayr zurück. Christopher Neumayer verzichtete mit muskulären Problemen im linken Fuß auf den Start.

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Der Franzose Johan Clarey stürzte bei der Landung nach dem Zielsprung und krachte in die Netze, dürfte aber glimpflich davongekommen sein. Der Zielsprung geht sehr weit, möglich, dass er noch etwas nachgebessert werden muss. „In der Abfahrt gehören weite Sprünge dazu. Er ist sicher am Limit, vielleicht kommt noch eine Korrektur“, sagte Kriechmayr.

(APA/red.)

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