Kühbauer vor Frühjahrsauftakt: „Kadertechnisch ist es enger geworden“

Fußball-Rekordmeister Rapid muss in der Frühjahrssaison von Beginn an funktionieren. Die ersten sieben Pflichtspiele 2019 sind quasi „Finalspiele“. „Wir haben die Ziele nur kurzfristig bis zur Länderspielpause festgelegt. Wir möchten mindestens einen Punkt gegen Mailand holen, der uns für die UEFA-Wertung guttun würde und die Cup-Hürde Hartberg nehmen“, sagte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel.

In der Liga fehlen den nur auf Rang acht liegenden Hütteldorfern sechs Zähler auf die Top Sechs, die nach 22 Runden im oberen Play-off um den Meistertitel spielen. „Wir wollen dort landen, sollte ein Club nervös werden oder eine Ergebniskrise haben“, hat Bickel das zu Saisonbeginn klar angepeilte Ziel noch nicht ganz aus den Augen verloren.

Ein Verpassen würde sich finanziell klarerweise negativ auswirken. Inwieweit, wollte man im Lager der Wiener noch nicht sagen. „Die Sorgfalt gebietet uns, dass wir uns mit allen Szenarien auseinandersetzen, wir gackern aber nicht über ungelegte Eier, sondern setzen alles daran, noch so viel wie möglich aus den verbleibenden Spielen herauszuholen“, verlautete Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek.

Badji noch ohne Spielgenehmigung

Der Kader konnte im Winter durch fünf Abgänge auf 26 Spieler reduziert werden. Da Tamas Szanto noch länger verletzt ist und Ivan Mocinic noch in den nächsten Tagen verliehen werden soll, stehen Coach Dietmar Kühbauer aktuell 24 Akteure zur Verfügung. Bei Neo-Stürmer Aliou Badji fehlt aktuell allerdings noch die Spielgenehmigung. Der 21-jährige senegalesische Stürmer wird daher das Europa-League-Sechzehntelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand am Donnerstag (18.55 Uhr) fix verpassen.

Badji wäre für einen Einsatz nach nur zwei gemeinsamen Trainings mit dem Team aber ohnehin kein Thema gewesen. Die Stürmerfrage, die man eigentlich schon zum Vorbereitungsstart geklärt haben wollte, wurde erst kurz vor Transferschluss am Mittwoch gelöst. „Es wäre ein durchdachter, ruhiger Winter gewesen, hätten wir nicht die Probleme mit der Verpflichtung des Stürmers gehabt“, sagte Bickel.

Mit der Ankündigung, einen Stürmer unbedingt verpflichten zu wollen, habe man sich selber in Schwierigkeiten gebracht. „Alle wussten, dass wir einen Stürmer verpflichten mussten und wir auch unter Zeitdruck stehen. Viele Agenten haben das ausgenützt“, gab Bickel Einblick. Statt um mehr als drei Millionen Euro konnte der Stürmer kurz vor Transferschluss dann um deutlich weniger doch noch verpflichtet werden. Verhandlungen mit der Admira wegen Angreifer Sasa Kalajdzic hatten zuvor genauso nicht den gewünschten Erfolg gebracht wie jene mit den Stürmern Vakoun Issouf Bayo, Maurides und Andres Vombergar.

Kühbauer: „Man hat gesehen, dass es enger geworden ist“

Sonst verlief die Vorbereitung nach Wunsch. „Wir haben alles durchziehen können. Kadertechnisch hat man gesehen, dass es enger geworden ist, keiner über dem anderen steht. Jeder wollte uns beweisen, dass er dabei sein will“, resümierte Chefcoach Dietmar Kühbauer. Er habe die Kicker weder gewetzt, noch geschändet. „Ich habe einfach das getan, was notwendig war“, so Kühbauer.

Der Fokus lag dabei vor allem in der Verbesserung der Aggressivität und dem Spiel gegen den Ball. „Die Jungs haben da gut mitgezogen“, ist Kühbauer guter Dinge. Zufrieden war auch Bickel mit dem Gesehenen. „Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen“, betonte der Schweizer. Rapid holte in der Vorbereitung vier Siege (5:0 Horn, 1:0 FAC, 5:2 Aarau, 5:2 Triglav Kranj), ein Remis (1:1 Horsens) und eine Niederlage (2:5 Odense).

Rasen in Allianz Stadion in „deutlich besserem Zustand“

In der spielfreien Zeit wurde auch im Stadion viel gearbeitet, der Rasen im Allianz Stadion wird durchgängig beleuchtet. „Zumindest optisch haben die Maßnahmen erste Wirkung gezeigt, der Rasen ist in deutlich besserem Zustand als im Herbst“, sagte Peschek. Im grün-weißen Lager hofft man nun darauf, dass sich dies auch nach der Spiel-Belastung nicht ändern wird.

Positiv ist für die Wiener, dass mit OMV der laut Peschek „sechste neue Premiumpartner seit 2013“ präsentiert werden konnte. OMV war schon in den Vergangenheit lange Jahre Rapid-Sponsor, feiert nun bis zumindest 2021 ein Comeback und wird dabei vor allem den Nachwuchs und das „Special Needs Team“ unterstützen.

(APA)

Das CL-Achtelfinale live auf Sky