LaLiga will Spieler nicht für Südamerikas WM-Quali abstellen

Die spanische Profi-Liga will alle Fußball-Clubs des Landes unterstützen, die sich dafür entscheiden, keine Spieler für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele in Südamerika abzustellen. Anders als die Clubs der Premier League gibt LaLiga allerdings nicht die Corona-Pandemie als Grund an. Vielmehr geht es um den verlängerten Abstellungszeitraum, den der Weltverband FIFA für Südamerika festgesetzt hat.

Man könne die „schwerwiegende einseitige Entscheidung“ der FIFA, die Abstellungsdauer für Südamerika um zwei auf insgesamt elf Tage zu verlängern, nicht akzeptieren, hieß es in einer am späten Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung. Die betroffenen Profis würden ihren Clubs wegen der Verlängerung an dem für den 11. und 12. September angesetzten Spieltag nicht zur Verfügung stehen. Der Liga-Verband wolle notfalls auch gerichtlich dagegen vorgehen.

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Bisher seien von dem Problem 13 Clubs betroffen, die insgesamt 25 Spieler abstellen müssten. Diese Zahl könne sich nach der ausstehenden Bekanntgabe der Kader von Ecuador und Venezuela sogar noch erhöhen. Die nächsten Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft in Katar finden vom 2. bis 10. September statt.

Die Profiliga will die betroffenen Vereine in den nächsten Tagen zu einer Krisensitzung einladen, um das Vorgehen abzustimmen. Die Verlängerung des Abstellungszeitraums für die WM-Qualifikationsspiele in Südamerika gilt auch für die Länderspielpause Anfang Oktober.

Premier League agumentiert Ablehnung mit Corona-Pandemie

FIFA-Präsident Gianni Infantino rief die Ligen und Vereine indes dazu auf, ihre Nationalspieler für die anstehenden Länderspiele abzustellen. „Die Abstellung von Spielern für die anstehenden internationalen Fenster ist dringend und unglaublich wichtig“, heißt es in einer vom Weltverband veröffentlichten Stellungnahme des 51-Jährigen. „Ich rufe alle FIFA-Mitgliedsverbände, Ligen und Clubs dazu auf, sich solidarisch zu verhalten, wie es sich für den weltweiten Fußball gehört.“

„Viele der besten Spieler der Welt spielen in Ligen in England und Spanien. Wir sind überzeugt, dass diese Länder ihre Verantwortung wahrnehmen und die sportliche Integrität von Wettbewerben rund um den Globus schützen und bewahren.“ Er habe den britischen Premierminister Boris Johnson um Unterstützung gebeten, sagte Infantino. „Solidarisch und geeint haben wir gegen Covid-19 gekämpft. Nun rufe ich dazu auf, dass Nationalspieler für die WM-Qualifikationsspiele abgestellt werden.“

Die Clubs der Premier League hatten zuvor mitgeteilt, sie würden keine Spieler für WM-Qualifikationsspiele in jene Länder abstellen, die wegen der Corona-Pandemie auf der sogenannten Roten Liste der britischen Regierung stehen. Die Entscheidung betrifft den Angaben zufolge fast 60 Spieler aus 19 Premier-League-Clubs, die im September in 26 Länder der Roten Liste reisen sollten. Auf der Liste stehen überwiegend Länder in Südamerika und Afrika. Einreisende aus diesen Ländern müssen sich für zehn Tage in Hotelquarantäne begeben.

(APA).

Beitragsbild: Imago.